Monte dei Paschi di Siena

Bei der ältesten Bank der Welt, die italienische Monte dei Paschi, musste man Medienberichten zufolge einen massiven Abfluss von Kundengeldern hinnehmen. Es soll sich um einige Milliarden Euros handeln, teilte die Bank am Samstag bezgl. der Einladung zur Hauptversammlung am 29. April 2013 mit.
Dabei ließ man die genaue Höhe der Abflüsse und die möglichen Folgen daraus erneut offen. Schon am vergangenen Donnerstag wollte sich der Finanzvorstand Bernardo Mingrone nicht zur Sache äußern, als die Vorlage der Quartalszahlen anstand.
Rückstellungen für faule Kredite hatten der „Banca Monte dei Paschi“ im vergangenen Jahr 2012 einen hohen Milliardenverlust eingebracht. Die Bank hatte zuletzt im Februar dieses Jahres (2013) Nothilfen des Staates im Volumen von vier Milliarden Euro erhalten. Die Bank war nach Verlusten in Höhe von rund 700 Millionen Euro mit Derivate-Geschäften in den Schlagzeilen geraten.
Der Finanzvorstand Bernardo Mingrone hatte Verwunderung darüber ausgelöst, keine Aussage darüber zu treffen, wie viel Geld genau aus den Depots im ersten Quartal dieses Jahres abgeflossen sind. Besonders für den März ist dies jedoch interessant. Beobachter gehen davon aus, dass nach der Zwangsabgabe in Zypern die Kunden in Italien entsprechend reagiert haben könnten.
Anfang März wurde bekannt, dass sich der Kommunikationschef der Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) aus einem Fenster des Bankhauses in den Tod gestürzt hätte. Italienische Ermittler hatten im Vorfeld im Zusammenhang mit dem Verschwinden von hunderten Millionen von Euros von BMPS-Konten die Wohnung und das Büro von David Rossi durchsucht gehabt.
Mitte Oktober wurde die Bank von der Ratingagentur Moody's auf Ramschstatus herabgestuft. Hier kündigte man damals an, dass man bis 2015 etwa 4600 Mitarbeiter entlassen wolle, um zu "sparen".
Die Banca Monte dei Paschi di Siena wurde 1472 gegründet. Sie gilt als die älteste noch existierende Bank der Welt. Laut Medienberichten von Februar dieses Jahres, hatte die italienische Finanzpolizei etwa 40 Millionen Euro von Konten ehemaliger Bankmanger beschlagnahmt. In der Presse heißt es zur Sache, dass die Beschlagnahmung im Zusammenhang mit dem möglicherweise zu überteuerten Kauf der Regionalbank AntonVeneta im Jahr 2007 steht.
