Deutschland: Flughafen Kassel Calden, ebenfalls ein Pleiteprojekt?


(C) Presse03, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 2.5)

Neben dem nebulösen BER-Flughafenprojekt und Stuttgart 21 in Deutschland, auf die man sich in den Medien hauptsächlich konzentriert, gibt es noch unzählige andere "Projekte", bei denen die Steuergelder verpulvert werden.

Ein solches ist etwa auch der Flughafen von Kassel-Calden im Norden des deutschen Bundeslandes Hessen. Dieser solle am 4. April eröffnet werden. Im Dezember vergangenen Jahres wurden durch die verantwortlichen Behörden das Passagier-Terminal und der Tower abgenommen.

Auch der Flughafen Kassel-Calden weist die Problematik auf, dass hier die Kosten aus dem Ruder laufen. Zuletzt hatte der Bund der Steuerzahler von Hessen vermeldet, dass man den Calden-Ausbau für ein klassisches Beispiel halten würde, was den Umgang mit aus Steuern zugeflossenen öffentlichen Mitteln angeht.

Anfangs wurden die im Raum stehenden Kosten deutlich zu niedrig angesetzt. Im weiteren Verlauf sind sie drastisch angestiegen. Die Wirtschaftlichkeit des Flughafens hätte keine, jedoch die regionalpolitischen "Überlegungen", eine große Rolle gespielt.

Am Anfang der "Planungen", vor über zehn Jahren, standen Baukosten in Höhe von 63,9 Millionen Euro im Raum. Doch der Bund der Steuerzahler rechnet mittlerweile mit Kosten von über 271 Millionen Euro. Das Flughafen-Projekt sieht man als eine reine Verschwendung von Steuergeldern an.

Der drastisch angestiegene Betrag der Kosten müsse letztlich in voller Höhe vom Steuerzahler getragen werden. Dies auch deshalb, da sich wegen der negativ-wirtschaftlichen Aussichten kein privater Investor finden ließ, der dazu bereit gewesen wäre, hier seine Mittel zu versenken.

Auch geht der Bund der Steuerzahler davon aus, dass auf absehbare Zeit mit jährlichen Verlusten in Millionenhöhe zu rechnen ist. Weitere Kosten kommen durch Infrastrukturprojekte zur besseren verkehrlichen Anbindung des Flughafens hinzu.

Zudem gibt es Kritiker, die eine zu niedrige Auslastung des Flughafens Kassel-Calden sehen. Ein wenig anders sieht dies "verständlicherweise" der Flughafen-Geschäftsführer Jörg Ries. Dieser ist der Auffassung, dass sich genug Flieger und Passagiere finden lassen.

Seitens der Betreiber erwartet man eine mögliche Steigerung des Passagieraufkommens in Deutschland von rund 200 Millionen im Jahr 2011, auf rund 300 Millionen bis zum Jahr 2020. Ob jene Prognose eintreten wird, muss abgewartet werden.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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