NATO

Bei einem jüngsten NATO-Luftangriff im Süden von Afghanistan sind nach Angaben eines Behördenvertreters zwei Kinder getötet worden. Ziel des Hubschrauber-Angriffs am Samstag waren wohl mutmaßliche Taliban-Kämpfer, sagte der Vize-Gouverneur der Provinz Ghasni, Mohammed Ali Ahmadi. Es wurden neun Personen getötet. "Leider wurden auch zwei Schulkinder getötet und sieben Zivilisten verletzt", sagte Ahmadi.
Erst vor kurzem wurden bei einem Einsatz der internationalen NATO-Truppe ISAF im Süden Afghanistans versehentlich zwei kleine Jungen getötet. Der dortige Oberbefehlshaber (Provinz Urusgan) der australischen Streitkräfte, David Hurley, entschuldigte sich Anfang März für den Vorfall, bei dem die Kinder für Taliban gehalten worden waren. Der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte den Hubschrauberangriff.
Seitens der USA hatte der US-Präsident Barack Hussein Obama zuletzt den US-General Philip Breedlove zum neuen Oberbefehlshaber der NATO-Einsätze ernannt. Der 54-jährige Breedlove führte bislang die Einheiten der US-Luftwaffe in Europa und Afrika.
Mit Blick auf Deutschland, fordern dreieinhalb Jahre nach einem Luftangriff der NATO-Einsatzkräfte im afghanischen Kundus, Angehörige von zivilen Opfern, Entschädigungen von der Bundesrepublik Deutschland. Die Kläger im ersten Zivilprozess zu der damaligen Militäraktion sind ein Vater zweier mutmaßlich bei der Bombardierung getöteter Kinder sowie eine Mutter von sechs Kindern, die ihren Mann bei dem Angriff verloren haben.
Vor gut zwei Wochen hatte der afghanische Präsidentensprecher Aimal Faisi heftige Kritik an dem Einsatz der NATO am Hindukusch geübt. Der ausländische Truppeneinsatz unter Führung der US-Truppen sei "ziellos und unklug", erklärte Faisi. Die afghanische Bevölkerung erwarte von der NATO, dass sie "den Sinn und Zweck des sogenannten Krieges gegen den Terror" benenne. Die USA stellen rund zwei Drittel der insgesamt 100.000 ausländischen Soldaten in Afghanistan.
In 2012 hieß es, dass der Krieg in Afghanistan im vergangenen Jahr (2011) mehr als ("offiziell" ausgemacht) 3000 Zivilisten das Leben kostete. Die höchste Opferzahl seit fünf Jahren, wie aus einem Bericht der UN-Unterstützungsmission in Afghanistan (UNAMA) hervorging. Seit dem Jahr 2007 steige die Zahl der Opfer kontinuierlich weiter an, hieß es von der UNAMA.
