Bericht der OECD: China top, Euro-Zone flop


OECD

Die OECD hat nun in ihrem jüngsten Bericht vor Preisblasen gewarnt, welche sich im Euro-Raum bilden. Eigentlich müssten die Börsenkurse die wirtschaftliche Realität darstellen, was derzeit jedoch nicht der Fall sei. Nach derzeitigen Einschätzungen werde es in Europa frühestens ab Sommer 2014 wieder mehr Schwung in der Wirtschaft geben.

Die nicht mit der realen Wirtschaft zu begründenden Preise würden anzeigen, dass die Börsenkurse komplett aus den Fugen geraten sind, verlautbarte Pier Carlo Padoen, Chef-Ökonom der OECD. Sollten die Preisblasen platzen, würde sich die Situation in Europa weiter verschärfen. In einem möglichen Börsen-Crash könnten darauffolgend weitere Bankenrettungen und Bailouts erforderlich werden.

Eine direkte Entspannung der Situation sieht die OECD derzeit eher nicht. Seit dem Jahr 2011 hätte es kein Wachstum mehr in Europa gegeben. Das Ungleichgewicht zwischen Deutschland und dem Rest Europas würde sich im künftigen Verlauf sogar noch verstärken, schreibt man. Die anhaltende Krise im Euro-Raum würde auch auf dem globalen Aufschwung lasten.

Das EU-Kernland Frankreich, die zweitgrößte Volkswirtschaft, wird laut OECD im Jahr 2013 vielleicht gar nicht wachsen können und legt möglicherweise erst in der zweiten Hälfte dieses Jahres los, sollten keine weiteren "Irritationen" einschlagen. Italien verharrt in der Rezession.

Der Euro-Raum selbst steht unter den weltgrößten Volkswirtschaften am schwächsten dar, heißt es in dem veröffentlichten OECD-Bericht. Die drei G-7-Staaten des Euro-Raums werden insgesamt in den ersten drei Monaten mit einer Jahresrate von 0,4 Prozent und im zweiten Quartal um ein Prozent wachsen, so die derzeitigen Einschätzungen.

Die OECD erwartet mit Blick auf China eine Zunahme des BIP um etwa 8,5 Prozent in diesem und circa 8,9 Prozent im kommenden Jahr. 2012 waren es 7,8 Prozent gewesen. Das Land hätte sich derart gut entwickelt - und Europa derart schwach -, dass die Wirtschaftsleistung jetzt größer ist als die des Euroraums.

Im Februar gab die OECD in ihrer Prognose bezgl. der Industriestaaten und Kredite bekannt, dass die Industriestaaten in diesem Jahr Kredite in Billionenhöhe benötigen würden. Die 34 OECD-Länder müssten sich in diesem Jahr 10,9 Billionen Dollar (100 Milliarden Dollar mehr als 2012) an neuen Krediten besorgen, so die Einschätzungen der Organisation. Zudem werde der Schuldenberg der Industrienationen weiter wachsen. Dieser wird in diesem Jahr etwa 111,4 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung entsprechen, hieß es.

  
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