Ägypten: Armee fasst angeblich Zerstörer von Unterseekabel


Seacom

Medienberichten zufolge, hätte die ägyptische Armee drei Taucher festgenommen, die einen Versuch unternommen hätten, ein unterseeisches Internet/Netzwerk-Seekabel zu durchtrennen. Demnach wurden die Personen in der Nähe von Alexandria gefasst.

Offiziell ist über die Motive der Täter noch nichts bekanntgeworden. Es sollen unzensierte Bilder der gefassten Täter auf der Facebook-Seite der arabischen Truppen gepostet worden sein, berichtete AFP.

Betroffen war angeblich ein Unterseekabel des Internetproviders Egypt Telecom, welches man kappen wollte. Der Konzern verlautbarte zuletzt, dass die Beschädigung etwa 750 Meter vor der Küste Alexandrias erfolgt sei.

Später erklärte der Unternehmensführer Mohammend el-Nawawi jedoch, dass die Beschädigung an dem Kabel durch ein Schiff verursacht worden war. Die ägyptische Armee ist anderer Auffassung, nachdem sie nach eigenen Angaben Personen gefasst hätte, die das Kabel durchtrennen wollten.

Beschädigt wurde das Kabel mit der Bezeichnung SMW4, das zum Seacom-Netz gehört. Dieses stellt Verbindungen über das Mittelmeer mit dem Nahen Osten, Italien und Frankreich her. Mit dem Projekt sollen speziell afrikanische Staaten Zugriff auf das Internet erhalten.

Unter anderem sind Mauretanien, Togo, Ghana, die Elfenbeinküste, Kamerun, Gabun, Angola, Namibia, Kenia und Tansania auf das Netz angewiesen. Insgesamt 650 Millionen US-Dollar wurden für die Infrastruktur aufgewendet, heißt es.

Mittlerweile sollen die entstandenen Schäden an dem Kabel wieder behoben worden sein, teilte Seacom mit. Ende vergangener Woche wurde berichtet, dass es an einem ägyptischen Unterwasser-Knotenpunkt zwischen Europa, Asien und Afrika zu Schäden "ungeklärter Herkunft" gekommen sei. Ob dahinter ggf. auch geheimdienstliche oder militärische Aktionen stehen, kann spekuliert werden.

  
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