Frank Schäffler

In Deutschland hat sich nun der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler zum Zypern-Fiasko zu Wort gemeldet. Er selbst rechnet damit, dass Zypern aus dem Euro austreten könnte. Auch sehe er den "Fall" noch längst nicht gelöst, so der FDP-Mann gegenüber dem Deutschlandfunk.
"Ich glaube, am Ende wird Zypern es nicht schaffen, innerhalb des Euros zu bleiben", sagte er. Die Regierung Zyperns hatte angekündigt, dass man nun am kommenden Donnerstag die Banken wieder öffnen wolle. Hier zeigte er sich ebenfalls skeptisch.
"Ob die Banken Donnerstag wirklich aufmachen auf Zypern, ist völlig ungeklärt. Je länger das jetzt dauert, dass die Banken geschlossen sind, umso wahrscheinlicher ist, dass Zypern aus dem Euro ausscheidet."
Medienberichten zufolge sollen trotz der Bankenschließungen Milliarden aus Zypern geflossen sein. Für die "normalen Bürger" seien die Banken bis Donnerstag geschlossen. Einige Insider sollen jedoch ihr Geld bereits in Sicherheit gebracht haben, z.B. über offene Zweigstellen zypriotischer Banken in London und in Russland.
Zuletzt wurde bekannt, dass der Chef der marktführenden zyprischen Bank of Cyprus, Giannis Kypri, auf Druck der internationalen Geldgeber entlassen wurde. Vor der Wiedereröffnung der zyprischen Banken traf Zypern Vorkehrungen gegen eine mögliche umfassende Kapitalflucht. Abhebungen von Kunden sind auf einhundert Euro am Tag begrenzt, die Kontrollen müssten "einige Wochen" in Kraft bleiben, so der Finanzminister Michalis Sarris gegenüber dem Sender BBC.
Schäffler ist ein deutscher Politiker (FDP). Seit dem Jahr 2005 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Auch ist er Mitglied des Verwaltungsrats der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Er ist über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Bundestag eingezogen.
