(C) rockcohen, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Wegen der vorherrschenden Krise sieht man seitens diverser Experten auch die Gesundheit der Menschen in Gefahr. Steigende Arbeitslosenzahlen und die Sparprogramme würden demnach den Zugang zu adäquater Hilfe versperren, schreibt man in der Fachzeitschrift "The Lancet".
In der EU sind mittlerweile, laut offiziellen Zahlen, etwa 26 Millionen Menschen ohne Arbeit. Dies entspricht einer noch nie dagewesenen Erwerbslosenquote von 10,8 Prozent. "Die Krise in Europa berge große Gefahren [...] für die Gesundheit", heißt es in der britischen Studie.
Seitens der Forscher schildert man, wie die gefahrenen Sparpakete in EU-Ländern wie Spanien, Portugal oder Griechenland das Gesundheitssystem belasten würden. Das Hauptaugenmerkt der Studie wird dabei auf die Dynamik der Krise und das Versagen der Politik gelegt.
Die Wirtschaft solle einmal nicht an die erste Stelle der Prioritäten gesetzt werden, empfiehlt man. Als Hauptthese deklariert man, dass das Zusammenspiel von gefahrenen Sparprogrammen und zu schwachen Sozialnetzen die "Gesundheits- und Sozialkrisen in Europa entscheidend eskalieren lässt".
Als eines der Beispiele wird etwa der Fall "Griechenland" in der Studie "Financial crisis, austerity, and health in Europe" angeführt. Griechenland solle per Zwang in der Eurozone gehalten werden. Die Geldgeber (sog. Troika) aus der EU-Kommission, der Europäischer Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) spielten dabei eine entscheidende Rolle.
Doch die Gesundheitsversorgung gilt als innere Angelegenheit eines Landes, die Troika hätte die Gesundheitsausgaben Griechenlands auf maximal sechs Prozent der Wirtschaftsleistung beschränkt, was fatale Folgen berge. Die Arztkosten sollten binnen zwei Jahren um 25 und Spitalkosten um 15 Prozent gesenkt werden.
Aber auch bei der Verwaltung der öffentlichen Geldtöpfe sollten die Griechen nur mit der Hälfte des Personalstandes auskommen. Viele Leute rutschten in der Folge in die Arbeitslosigkeit ab. Laut der Untersuchung hätte es danach teils massive Probleme bei Kliniken gegeben, den medizinischen Mindeststandard einzuhalten.
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