EU: Sparvermögen über 100.000 Euro könnten zur Sanierung von Banken genutzt werden


(C) hounddog32, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Vor wenigen Jahren hätte man dies noch nicht für möglich gehalten und doch warnten einige davor, dass sich die Krise der Banken zu etwas Bösen auswachsen wird. Damals wurden jene Stimmen noch als Verschwörungstheoretiker oder gar rechte Spinner tituliert.

Nun fragen sich viele Menschen, ist Zypern ein Einzelfall? Mit Blick auf die EU nach Brüssel, liegt dort schon seit längerer Zeit ein ominöser Gesetzentwurf vor, der vorsieht, dass Sparvermögen über 100.000 Euro zur Sanierung von Banken genutzt werden sollen.

Demnach sind Bankeinlagen von mehr als 100.000 Euro nicht vor einem Totalverlust bei Banken-Pleiten geschützt. Über den Gesetzentwurf der EU-Kommission wird noch verhandelt. Es heißt, dass Bankguthaben die über der gesetzlich geschützten Summe liegen durchaus zur Bankenrestrukturierung verwertet werden könnten.

Eine Sprecherin des Binnenmarktkommissars der EU, Michel Barnier, sagte zur Sache, dass die Diskussion darüber noch laufen würde. Wer weniger als 100.000 Euro angespart hat, der sei jedoch von der gesetzlichen Einlagensicherung geschützt, so der aktuelle Stand der Dinge.

Durch das Rettungspaket für Zypern ist u.a. vorgesehen, dass Einlagen über 100.000 Euro angespartem Geld bei der Laiki-Bank zum Teil verloren gehen. Zuletzt erklärte der Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, dass jene Maßnahmen auch für künftige Rettungsfälle gelten könnten. Später ruderte er jedoch zurück und sah Zypern als "Einzelfall".

Die EU-Finanzminister hatten am Montag beschlossen, Zypern bzw. den Banken Hilfen von bis zu zehn Milliarden Euro zu gewähren. Zugleich müsse der mit anderen Geldhäusern in der EU konkurrierende Bankensektor des Landes umstrukturiert werden. Zudem ist ein Abschlag auf Bankguthaben von mehr als 100.000 Euro bei der Bank of Cyprus in Höhe von 30 Prozent vorgesehen.

Vor kurzem (vor dem Zypern-Fiasko) hatte der Chefökonom der Commerzbank verlautbart, dass eine 15-prozentige Abgabe auf Assets in Italien die Verschuldung unter die wichtige 100 Prozent Marke drücken könnte, was dem Land wieder mehr "Luft" zu atmen geben würde.

  
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