EU: Soziale Krise verschlimmert sich weiter


(C) eisenrah, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Laut dem Arbeits- und Sozialkommissar Laszlo Andor verschlimmert sich die soziale Krise in der EU weiter. Am Dienstag stellte man in Brüssel einen Bericht zur Thematik vor. Im Januar 2013 stieg die Arbeitslosigkeit auf ein neues Rekordhoch von EU-weit mehr als 26 Millionen Menschen an.

Dies ist eine Arbeitslosenquote von 10,8 Prozent, heißt es in dem von Andor vorgestellten Bericht. Der neuerlich erzielte Negativ-Rekord ist dabei jedoch nicht als Ausrutscher zu sehen, denn die Arbeitslosigkeit nahm seit dem Frühjahr 2011 stetig weiter zu.

Seit April 2011 hätten laut Bericht 3,7 Millionen Menschen in der EU ihre Arbeitsstelle verloren. In den EU-Ländern, welche die gemeinsame Euro-Währung nutzen, stieg die Arbeitslosigkeit demnach noch stärker an als im europäischen Durchschnitt.

Besonders hart trifft diese Entwicklung den Nachwuchs. Die Jugendarbeitslosigkeit erreichte im Januar 2013 ebenfalls einen neuen Rekordwert von 23,6 Prozent. Auch zeigt der Bericht auf, dass junge Menschen über einen immer längeren Zeitraum arbeitslos sind.

Dieser vorherrschende Trend birgt dabei das ernsthafte Risiko, dass junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft allgemein den Anschluss verlieren. Auch die regionale Kluft wird beklagt. In den nördlichen Ländern des Euroraums und den EU-Staaten im Süden oder auch am Rand der Union herrsche diese vor.

Anfang dieses Jahres waren die Arbeitslosenzahlen in den südlichen und Rand-Staaten im Schnitt um zehn Prozent höher ausgefallen, als in den nördlichen Ländern. Dem Bericht zufolge ist dies mittlerweile die größte Kluft die man jemals verzeichnet hätte. Weiter profitieren konnte demnach Deutschland. Hier lag der Zuwachs bei der Beschäftigung laut den EU-Zahlen 2012 bei 0,8 Prozent.

Laut Eurostat-Zahlen von Anfang März 2013 ist auch die Jugendarbeitslosigkeit weiter gestiegen. Im Januar hatte fast jeder Vierte unter 25 Jahren in der Eurozone keine Arbeit (um die 24,2 Prozent). In der gesamten Europäischen Union lag die Quote bei 23,6 Prozent, damit waren mehr als 5,7 Millionen Jugendliche in den 27 EU-Ländern arbeitslos.

In dem südeuropäischen Land Griechenland betrug laut Eurostat die Arbeitslosigkeit 27 Prozent, im krisengeschüttelten Spanien 26,2 Prozent und in Portugal 17,6 Prozent. Bei der Jugendarbeitslosigkeit liegt Griechenland mit 59,4 Prozent erneut vor Spanien mit 55,5 Prozent, gefolgt von Italien mit 38,7 Prozent.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

  
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