(C) pollas, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut einem Bericht von Spiegel wolle der BND (Bundesnachrichtendienst) nun aktiv mitmischen, in Sachen Cyber-War. Hierzu soll der deutsche Auslandsgeheimdienst personell aufgestockt werden. Der Chef des BND, Gerhard Schindler, hatte in der vergangenen Woche in einer kleinen Runde von Bundestagsabgeordneten über die Thematik Informationen verlautbart.
Es solle eine neue Abteilung geschaffen werden, welche sich ausschließlich mit Hackerangriffen auf deutsche Bundeseinrichtungen und die deutsche Industrie beschäftigen soll. Jene Abteilung soll bis zu 130 Mitarbeiter zählen.
Die anberaumten Stellen seien bereits genehmigt worden, heißt es beim Spiegel. Aktuell würde man noch daran arbeiten, passende Experten zu rekrutieren. Diese seien aber schwierig zu finden. Der BND müsse deshalb sehr hohe Honorare für die Arbeiten der "Hacker" zahlen und sich zudem Expertisen von Softwareunternehmen einkaufen.
Speziell China wolle man auch in das Blickfeld nehmen. Schindler gab an, dass hier bis zu 6000 Experten in einer Abteilung des Verteidigungsministeriums arbeiten würden. Diese konzentrieren sich demnach auf das Abgreifen von Informationen von Technologieunternehmen und Rüstungskonzernen aus dem Ausland.
Aber auch Russland soll eine ähnliche Strategie im Cyber-War fahren. Dort seien die staatlichen Hacker jedoch als private Firmen getarnt, so Schindler. Seinen Angaben zufolge wurden in den vergangenen Monaten per Durchschnitt täglich zwischen drei und fünf Attacken auf Einrichtungen des Bundes/Regierung gezählt.
Dies sind zumindest die offiziellen Statements des deutschen BND, dessen Vorläufer-Organisation nach dem Nazi-General Reinhard Gehlen benannt wurde. Verschiedene unabhängige Sicherheitsexperten merkten wiederholt an, dass die Darstellungen über die angeblich "extrem krassen" Fähigkeiten von chinesischen Hackern deutlich überzogen sind. Damit wollen Sicherheitsbehörden und damit verkettet entsprechende Security-Frontorganisationen im Westen leichter an Budgets kommen.
Als realistisch sieht man allerdings die Problematik an, was die Rekrutierung von fähigem Personal anbelangt. Viele fähige "Hacker" sind aus ihrem kulturellen Hintergrund heraus eher mit Abscheu gegenüber staatlichen Organen gesalbt. Wer nicht mit dieser Abscheu belegt ist, wird in der freien Wirtschaft mit seinen Fähigkeiten sicherlich deutlich mehr verdienen können, als das was die Tarifordnungen der Behörden vorsehen.
