Site 911

Bereits im vergangenen Jahr wurde ein nebulöses Bauprojekt-Vorhaben bekannt, welches unter der Bezeichnung "Site 911" (auf einem israelischen Luftwaffenstützpunkt in der Nähe von Tel Aviv) in den Schlagzeilen diverser Medien stand. Am 13. Februar wurde ein Vertrag für Conti Corp Federal Services in Edison, NJ, gegeben.
Das Angebot lag bei 63 Millionen USD, deutlich unter den 100 Millionen USD, die man als offizielle Grenze für das Bauprojekt zog. Dem Unternehmen bleiben seit Beschlusstag 900 Tage, um das Gebäude mit fünf unterirdischen und sechs oberirdischen Ebenen zu bauen.
Laut dem Pulitzer-Preisträger Walter Pincus, der auf dieses ominöse Projekt stieß und davon in der Washington Post berichtete, werde der Gebäudekomplex mit dem Namen „Site 911“ über Unterrichtsräume, ein Auditorium, ein Labor, schlagfeste/erschütterungsfeste Türen, Schutz vor nichtionisierender Strahlung und schärfste Sicherheitsvorkehrungen verfügen.
Die beteiligten Bauarbeiter müssten durch strenge Sicherheitschecks abgeklopft werden, damit diese dort werkeln dürfen. Laut Washington Post dürften nur US-Unternehmen am Bau mitwirken. Die Anlage "911" sei das neuste Projekt in einer langen Geschichte militärischer Bauvorhaben der USA im Rahmen des „US Foreign Military Sales“-Programms für die IDF (Israel Defense Forces).
Nach dem Wye-Abkommen 1998 zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde folgten US-Bauvorhaben militärischer Einrichtungen für die Israelis für etwa 500 Millionen US-Dollar. Die meisten davon wurden in einem unbebauten Teil der Negev-Wüste durchgeführt, was auch sicherstellen sollte, dass es passende Basen gab, zu denen man IDF-Truppen in der West Bank umstationieren konnte.
Laut einem Rundbrief „Engineering in Europe“ des USACE-Magazins EUROPE DISTRICT, wurden drei Basen für 20.000 Soldaten gebaut. Auch zog die israelische Luftwaffe in die Gegend und schuf den Luftwaffenstützpunkt Nevatim. Seitens des USACE (United States Army Corps of Engineers) baute man eine neue 2,5 Meilen lange Start-/Landebahn, zusammen mit etwa 100 Neubauten und 10 Meilen an Straße.
Im Laufe der Jahre baute das USACE unterirdische Hangars, ihren eigenen Publikationen zufolge. Dies für israelische Jagdbomber, Anlagen für Atomwaffen, Kommandozentralen, Ausbildungslager und nachrichtendienstliche Anlagen wie auch Simulatoren.
Die benannte Anlage ("Site 911") scheint dabei eines der größten Projekte zu sein. Einem Bericht von USACE zufolge werden die ersten drei unterirdischen Etagen jeweils rund 3.800 Quadratmeter umfassen. Die beiden unteren Ebenen sind wesentlich kleiner.
Die Sicherheitsbedenken sind recht groß, merkt man an. Vom Bauherrn werden anstelle nicht-israelischer Mitarbeiter nur welche aus den USA, Kanada, westeuropäischen Ländern, Polen, Moldawien, Thailand, Philippinen, Venezuela, Rumänien und China kommen dürfen, so zum. diese Darstellung.
Die Anlage dürfe nur ein Tor zum verlassen oder betreten des Geländes haben. Während der Arbeitszeit soll kein Ein- bzw. Ausgang vom Gelände mögliche sein, außer "für Versorgungs-LKWs". Das Sammeln von Informationen jeder Art zu Aktivitäten auf dem Stützpunkt ist verboten. Israelis mit Erfahrungen in der israelischen Luftwaffe sollen als Wachen eingesetzt werden, schreibt man.
Das israelische Architekturbüro Ada Karmi-Melamede Architects soll sich demnach um die "Ästhetik" der Anlage kümmern. Das "United States Army Corps of Engineers" beschrieb ausführlich die Mesusas im Bauwerk der „Anlage 911“, die der Bauunternehmer „für jede Tür oder Öffnung, ausgenommen Toiletten oder Duschen“, liefern solle. Eine Mesusa ist ein Pergament mit hebräischen Versen aus der Thora.
Weiterführendes:
U.S. overseeing mysterious construction project in Israel
Why Is The US Spending Hundreds Of Millions On These Secret Israeli Bunkers?
FBO Y--Site 911 Phase 2, Israel
Bild SITE 911 (Q: Army's Acquisition Business Web Site)
