Deutschland: Öffentliche Schulden um 2,1 Prozent angestiegen


(C) slowafternoon, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut den aktuellen Zahlen des deutschen Statistischen Bundesamtes sind Bund, Länder und Gemeinden zum Ende des vierten Quartals 2012 mit 2.071,8 (über zwei Billionen explizit) Euro verschuldet gewesen. Dies entspricht einem Anstieg um 2,1 Prozent (plus 41,8 Milliarden) gegenüber dem Vorjahr.

Gegenüber dem dritten Quartal 2012 hat sich der Schuldenstand des öffentlichen Gesamthaushalts um 0,4 Prozent erhöht. Die Schulden des Bundes erhöhten sich um 0,5 Prozent auf 1.289,3 Milliarden Euro. Per Ende 2012 waren die Länder mit 649,0 Milliarden Euro verschuldet, dies entsprach einem Zuwachs von 5,0 Prozent gegenüber Ende 2011. Die Verschuldung der Gemeinden stieg in diesem Zeitraum um 2,8 Prozent auf 133,6 Milliarden Euro.

Die Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes beziehen sich dabei auf die sog. Kern- und Extrahaushalte von Bund, Ländern sowie Gemeinden/Gemeindeverbänden und umfassen die Kreditmarktschulden und Kassenkredite. Sie sind entsprechend nicht vollständig vergleichbar mit den endgültigen jährlichen Schuldenergebnissen, in denen die Schulden in anderer Abgrenzung und differenzierter erhoben werden. Zudem sind die Schulden der kommunalen Zweckverbände sowie der Sozialversicherung in der vierteljährlichen Schuldenstatistik nicht enthalten.

Einer der Gründe für diese jüngste Entwicklung sind auch die Bad Banks. Der Bund trägt dabei als Eigentümer das Risiko für eingefahrene Verluste der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate, deren „giftige“ Wertpapiere und Kredite in die FMS Wertmanagement ausgelagert wurden. Für Verluste der WestLB steht Nordrhein-Westfalen (Steuerzahler) gerade.

Die Kommunen schafften einen Überschuss von rund 900 Millionen Euro. Im Jahr 2011 hatte es noch ein Minus von 2,9 Milliarden Euro gegeben. Zum Jahresende 2011 stand der Gesamthaushalt mit etwa 2,025 Billionen Euro in der Kreide. Rechnerisch bedeute dies damals eine Schuldenlast von 24.771 Euro je Einwohner.

Ende 2008 hatte die Verschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden noch bei gut 1,5 Billionen Euro gelegen. Die Schulden pro Einwohner beliefen sich auf 18.473 Euro. Im Jahr 2005 waren die Schulden aller öffentlichen Haushalte (Bund und seine Sondervermögen, die Länder, die Gemeinden und Zweckverbände) um fast vier Prozent auf annähernd 1,45 Billionen Euro gewachsen.

  
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