Barometer: Deutsche befürchten Verschlimmerung der Krise


(C) antaldaniel, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Laut dem ZDF-Politbarometer wird zum ersten Mal in diesem Jahr die vorherrschende Eurokrise wieder als das bei weitem wichtigste Problem in Deutschland genannt. Laut der Erhebung gehen 64 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Krise verschärfen wird.

Nur noch neun Prozent rechnen mit einer Abschwächung und 24 Prozent der Befragten erwarten keine großen Änderungen der Lage. Mittlerweile sagen 49 Prozent, dass sie Angst um ihre Ersparnisse hätten. Nur noch 39 Prozent haben derzeit noch keine Angst und elf Prozent hätte nach eigenen Angaben keine Ersparnisse.

Im Vergleich zum Juli 2012 ist die Besorgnis damit angestiegen. Damals hatten 39 Prozent der Befragten solche Befürchtungen, 46 Prozent teilten sie nicht. Derzeit gehen 63 Prozent davon aus, dass in Deutschland ihre Spareinlagen sicher sind, ein Drittel bezweifelt dies.

Wegen der Irritationen um Zypern, bezgl. einer Zwangsabgabe auf Geldsummen der Sparer, hatte sich zuletzt Unmut breitgemacht, speziell in den südlichen EU-Ländern. Die virtuelle Währung Bitcoin legte um 30 Prozent zu. Der Chefökonom der Commerzbank forderte jüngst, dass eine Abgabe von 15 Prozent in Italien die Verschuldung unter die wichtige Marke von 100 Prozent bringen würde.

Dass die Spareinlagen sicher sind, ist nicht unbedingt festgeschrieben. Die Guthaben bei privaten Banken in Deutschland sind es in der Regel nicht, sollte es zu größeren Irritationen kommen. Es gibt zwar eine unverbindliche Garantie, aber keinen direkten Rechtsanspruch. Bei Banken im Ausland gibt es meist nicht einmal eine Einlagensicherung für deutsche Bank-Guthaben.

Im Jahr 2008 traten Merkel und Steinbrück vor die Kameras und verlautbarten: "Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind". Danach, im Jahr 2010, hieß es seitens Steinbrück: "Wir wussten, dass wir uns auf dünnem Eis bewegen. Um es deutlich zu sagen: Für eine solche Zusage fehlte uns eigentlich die Legitimation. Es gab keine Rechtsgrundlage und keinen parlamentarischen Rückhalt".

Im September 2012 waren in Deutschland Sparkassen und Genossenschaftsbanken Sturm gegen die EU-Pläne zu einer einheitlichen Einlagensicherung gelaufen. In einem Schreiben hieß es: Die Vergemeinschaftung der Einlagensicherung "würde eine Verminderung des Schutzniveaus für unsere Kunden bedeuten". Im Vorfeld wurden in Brüssel Pläne der EU-Kommission vorgestellt, dass Bankkunden bei einer Pleite ihres Geldinstituts künftig garantiert 100.000 Euro zurückerhalten könnten. Deutsche Sparkassen und Genossenschaftsbanken sahen darin ihre Einlagensicherungs-Systeme in Gefahr.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

  
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