WSJ: Microsoft soll angeblich Behörden bestochen haben


(C) Johannes Hemmerlein, 2005, Bild: Wikipedia (public domain)

Einem Bericht des Wall-Street-Journals zufolge, prüfen Bundesbehörden in den USA Beziehungen von Microsoft zu nebulösen Geschäftspartnern. Diese hätten angeblich Beamte ausländischer Regierungen bestochen, um so Lieferverträge für Softwareprodukte abzuschließen.

Das WSJ beruft sich dabei auf "informierte Quellen". Anwälte der US-Börsenaufsicht SEC und des US-Justizministeriums prüfen Vorwürfe, wonach ein ehemaliger Repräsentant von Microsoft in China Bestechungsgelder gezahlt hätte. Zudem wird auch die Rolle des Unternehmens überprüft, was es mit ominösen Geschäftsbeziehungen zu bestimmten Wiederverkäufern und Beratern in Italien und Rumänien auf sich hat.

Die Ermittlungen würden derzeit noch in der vorbereitenden Phase stecken, heißt es. Vor geraumer Zeit hatte Microsoft intern bereits Untersuchungen angestellt, nachdem Vorwürfe eines anonymen Informanten geäußert wurden, der Hinweise an die Ermittlungsbehörden in den USA weitergab. Im Jahr 2010 wurden die internen Untersuchungen dazu beendet, man hätte keine Belege für rechtswidriges Verhalten finden können.

Laut WSJ hätte ein Manager von Microsofts Niederlassung in China den Tippgeber angewiesen, Bestechungsgelder an Behördenmitarbeiter zu bezahlen, um so den Abschluss von Kaufverträgen für Softwareprodukte zu erzielen. Dieser Tippgeber war demnach bis 2008 bei Microsoft China tätig.

Ebenfalls gibt es Korruptionsvorwürfe in Rumänien. Hier sollen den Angaben zufolge ebenfalls Gelder geflossen sein. Damit sollte angeblich der Verkauf von Microsoft-Software gefördert werden, an das dortige Kommunikationsministerium. Das Ministerium selbst wies dies zuletzt jedoch offiziell zurück.

Mit Blick auf Italien geht es um Vorwürfe, laut denen die Niederlassung von Microsoft in diesem Land externe Berater genutzt hätte, um so Mitarbeiter von Behörden, welche für den Einkauf von Software zuständig sind, zu beeinflussen, mit Reisen und anderen Geschenken. Hier ging es ebenfalls um den Verkauf von Lizenzverträgen, schreibt man in der Zeitung.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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