Japan: Große Vorkommen Seltener Erden in großer Tiefe entdeckt


Japan

Laut japanischen Angaben hätte man ein großes Reservoir an Seltenen Erden entdeckt, die auf dem Grund des Pazifiks vor der japanischen Küste ausgemacht wurden. Die Konzentration der vorhandenen Rohstoffe sei "sehr hoch", gab die Behörde für Meeresbodenforschung und die Universität von Tokio bekannt.

In der High-Tech-Industrie ist man auf Rohstoffe der Seltenen Erden angewiesen und hier Abhängig von China, wo aktuell 90 Prozent gefördert werden. Den japanischen Angaben zufolge sollen die Vorkommen etwa 2000 Kilometer südöstlich vor Tokio liegen, in einer Tiefe von ca. 5800 Meter.

Demnach lagerten dort mindestens 17 verschiedene Metalle. Die Konzentration sei ca. 20 bis 30 Mal höher als die Vorkommen Chinas, so die Verlautbarung der Forscher. Geschätzt wird die Menge auf 6,8 Millionen Tonnen, was den derzeitigen Bedarf der japanischen Industrie für über 200 Jahre befriedigen könnte.

Welche Kosten für die Bergung der Rohstoffe auflaufen werden, scheint indes noch unklar. Ein kommerzieller Bergbau in solch hohen Tiefen sei bislang noch nie erfolgreich gewesen, schrieb die japanische Zeitung "Yomiuri Shimbun".

Die sog. "Seltenen Erden" werden dringend u.a. für Handys oder Windkraftanlagen gebraucht. Die Industrie Deutschlands und anderer Industriestaaten ist auf jene Rohstoffe angewiesen. Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel war erst Anfang 2012 nach Kasachstan und in die Mongolei gereist, um dort entsprechende Verträge abzuschließen, bezgl. Beteiligungen Deutschlands an der Förderung von Seltenen Erden.

Im vergangenen Jahr hatte die EU im Streit mit China über Ausfuhrbeschränkungen für die von der Industrie benötigten Seltenen Erden zu harten Mitteln gegriffen. Bei der WTO (Welthandelsorganisation) verlangte man die Einrichtung eines Schiedsgerichts, um China so zum Einlenken zu bewegen. Chinas Beschränkungen bei der Ausfuhr von Seltenen Erden und anderen Produkten "sind eine Verletzung von Chinas WTO-Verpflichtungen", kritisierte Handelskommissar Karel De Gucht.

Im August 2012 kündigte China an, dass man die eigenen Reserven aufstocken wolle und somit die begehrten Rohstoffe zusätzlich verknappt. Die Volksrepublik hatte vor einiger Zeit begonnen, den Abbau und den Export der wichtigen Rohstoffe einzuschränken. Das Land begründete dies mit Umweltschutz und dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung.

Im Dezember letzten Jahres hatte China seine Exportmengen für Seltene Erden festgelegt. Die chinesische Regierung hatte für die erste Jahreshälfte die Ausfuhr von 15.501 Tonnen der Rohstoffe genehmigt. Das ist etwa die Hälfte der Menge, die für das laufende Jahr für den Export freigegeben worden war. Allerdings verkaufte China in den ersten elf Monaten des Jahres 2012 nach Angaben des Zolls lediglich 13.014 Tonnen an Seltenen Erden - also deutlich weniger als möglich gewesen wäre.

  
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