(C) aj82, 2004, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Die Deutsche Bank muss wegen diverser Rechtsstreitigkeiten in den Vereinigten-Staaten mehr Geld zurücklegen, als bisher angenommen wurde. Der recht schmale Gewinn sank entsprechend noch weiter im Jahr 2012.
Die deutsche Privatbank erhöhte demnach ihre Rückstellungen um 600 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro. Der Dax-Konzern teilte mit, dass dies mit Altlasten wie den Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit US-Hypothekenkrediten geschehen sei.
Auch spielten damit im Zusammenhang stehende regulatorische Untersuchungen eine Rolle. Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich von zunächst 1,4 Mrd. Euro auf 784 Millionen Euro. Unterm Strich bleiben statt 665 Millionen nur noch 291 Millionen Euro an Gewinn übrig. Damit rund 93 Prozent weniger als im Vorjahr.
Mit der höher ausfallenden Vorsorge für Prozessrisiken fällt auch die Kapitalquote. Bis zum Ende des ersten Quartals will die Deutsche Bank diese aber wieder ausgeglichen sehen. Auch bestätigte man das Ziel, per Ende März eine an künftigen Vorgaben ausgerichtete harte Kernkapitalquote von 8,5 Prozent zu erreichen.
Das Vorjahr 2011 bezeichnete man damals noch als "insgesamt ein gutes Jahr, auch wenn wir unser ursprüngliches Gewinnziel nicht erreichen konnten". Josef Ackermann kündigte damals an, dass 2012 ein für die Bank "sehr herausforderndes Jahr" werden wird.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Deutsche Bank eine Niederlage im Rechtsstreit um die Pleite des Medienmoguls Leo Kirch erlitten. Zuletzt hieß es, dass die Deutsche Bank gegen die juristische Niederlage in dem Fall vorgehen wolle. „Wir haben nach Analyse des Urteils Nichtzulassungsbeschwerde beim BGH eingelegt“, so ein Sprecher des Konzerns.
Wegen der Manipulationen beim Libor-Zinssatz und den Verdacht des Umsatzsteuerbetrugs beim Handel mit CO2-Zertifikaten hatte der Co-Vorstandsvorsitzende Anshu Jain auf der Bilanz-Pressekonferenz Ende Januar gesagt: "Wir hatten betrügerische Händler."
Ende vergangener Woche hieß es, dass die Deutsche Bank in den USA eine Strafe von 17,5 Millionen US-Dollar zahlen wird, im Zusammenhang mit Hypothekengeschäften in Form von CDO-Derivaten. Jene CDOs gelten als extrem schwer durchschaubare Finanzprodukte. Sie wurden vor der Finanzkrise von den Ratingagenturen mit Top Ratings ausgestattet, fielen nachfolgend in der Krise aber reihenweise aus.
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