Verdächtiges Verhalten: Kleine Anfrage zur sog. Mustererkennung


(C) Andy Roberts, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden verschiedene Projekte zur Mustererkennung von Steuergeldern finanziert. Mit jenen Verfahren wolle man erreichen, dass unerwünschtes Verhalten bereits im Vorfeld erkannt wird, um so mögliche Gefahrensituationen abzuwenden oder auf diese im Vorfeld anderweitig zu reagieren.

Die Vorhaben verfolgen damit das gleiche Ziel wie das EU-Sicherheitsforschungsprojekt INDECT. Seitens der deutschen Bundesregierung hätte man auch eine Zusammenführung der verschiedenen Analyseverfahren in einer einzigen Überwachungsplattform gefördert. (mehr hier)

Da die deutsche Bundesregierung in zahlreichen Projekten die sog. "Mustererkennung" beforscht, wollen Abgeordnete der Linksfraktion nun einiges zur Thematik in Erfahrung bringen. Mit der Mustererkennung sollen Daten aus verschiedenen Quellen wie z.B. Kameras und Sensoren erfasst werden.

Durch eine "verbesserte Auswertung" der gesammelten Daten sollen Behörden in Entscheidungsgrundlagen unterstützt werden, um so mögliche Gefahren bereits im Vorfeld erkennen zu können. Die ausgewerteten Daten aus Quellen wie Überwachungskameras sollen nach Auffälligkeiten abgesucht werden.

Sollte ein "verdächtiges" Verhalten einer Person ausgemacht oder dieses als "unerwünscht" klassifiziert werden, folgen ggf. weitere "Maßnahmen". In der Kleinen Anfrage (17/12704) wollen Abgeordnete der Linksfraktion laut ihrem 48-Punkte-Fragekatalog einiges über die Bestrebungen diesbezüglich in Erfahrung bringen.

Unter anderem heißt es, dass man wissen möchte, welche Projektpartner an welchen Projekten beteiligt sind und welches Finanzvolumen diese haben. Auch wolle man beantwortet wissen, wie es mit der Hard- und Software sowie bei gefahrenen Testläufen aussieht (bereits gesammelte Erkenntnisse dazu).

Dabei geht es um die Forschungsprojekte Automatisierte Detektion interventionsbedürftiger Situationen durch Klassifizierung visueller Muster (ADIS), die Automatische Situationseinschätzung für ereignisgesteuerte Videoüberwachung (ASEV), Verteilte, vernetzte Kamerasysteme zur in situ-Erkennung personeninduzierter Gefahrensituationen (CamInSens), Digitale Fingerspuren (DIGIDAK), Interaktionsgesteuerte Bilddatenanalyse zur Bekämpfung von Kinderpornografie (INBEKI), Mustererkennung und Video Tracking: sozialpsychologische, soziologische, ethische und rechtswissenschaftliche Analysen (MUVIT), Sicherheits-Untersuchungen mittels Röntgenbild-Analyse (SICURA), Analyse von Personenbewegungen an Flughäfen mittels zeitlich rückwärts und vorwärtsgerichteter Videodatenströme (APFel), Visual Analytics for Security Applications (VASA), Multi-Biometriebasierte Forensische Personensuche in Lichtbild- und Videomassendaten (MisPel) und Multi-Biometrische Gesichtserkennung (GES-3D).

Die Fragenstellenden wollen ferner wissen, welche weiteren Forschungsprojekte der Bundesregierung auf der Ebene der Europäischen Union (EU) bekannt sind, die sich ebenfalls mit Mustererkennung befassen. Zudem interessiert die Fraktion, auf welcher Grundlage die Annahme basiert, Videoüberwachungen könnten Gewaltsituationen im Vorfeld verhindern.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

  
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