US-Banken: Citigroup zahlt Gruppe von Investoren 730 Millionen Dollar


(C) Troy McClure SF, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Die US-amerikanische Großbank Citigroup hat sich für eine Zahlung von 730 Millionen US-Dollar bereiterklärt, die an eine Gruppe von Investoren gehen soll. Die Bank wurde wegen Täuschung beim Verkauf von Vorzugsaktien und Anleihen verklagt.

Den Angaben zufolge solle das Geld an Investoren gehen, die zwischen Mai 2006 und November 2008 entsprechende Papiere kauften. Man unterstrich seitens Citigroup jedoch, dass man die Vorwürfe weiterhin zurückweist und dem Vergleich nur deshalb zugestimmt hätte, um so rechtliche Unsicherheiten zu beenden.

Nun muss noch ein Gericht dem erzielten Vergleich zustimmen. Der Bank wurde vorgeworfen u.a. durch falsche Angaben und Auslassungen zum Kauf der Papiere verleitet zu haben. Nach dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 hätte sich dann gezeigt, dass die wahre finanzielle Lage von Citigroup anders war, als angepriesen wurde.

Damals musste die Bank von der US-Regierung, dem Steuerzahler, gerettet werden. Die Bank erklärte jüngst, dass "Citi heute ein ganz anderes Unternehmen" sei. Der erzielte Vergleich sei ein weiterer Schritt, um die juristischen Folgen der Krise hinter sich zu bringen.

Mitte Oktober vergangenen Jahres (2012) war der Chef der US-Großbank, Vikram Pandit, überraschend von seinem Posten zurückgetreten. Nachfolger wurde Michael Corbat, der zuvor das Europa-, Nahost- und Afrikageschäft der drittgrößten US-Bank betreute. Im Vorfeld hatte die Citigroup die Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt, die einen Rückgang der Gewinne um 88 Prozent anzeigten.

Ende Oktober 2012 wurde die Bank wegen der Herausgabe von vertraulichen Daten, bezgl. des Facebook-Börsengangs, zu einer Geldstrafe in Höhe von zwei Millionen US-Dollar verurteilt. Citigroup akzeptierte die Strafe und zeigte sich in einer Erklärung "zufrieden, dass diese Angelegenheit ausgeräumt ist".

Anfang Dezember letzten Jahres kündigte die Citigroup an, dass man mehr als 11.000 Stellen weltweit abbauen wolle. Damit sollten die jährlichen Kosten um bis zu 1,1 Milliarden Dollar gesenkt werden. Die Bank werde ihre Aktivitäten in Pakistan, Uruguay, Paraguay, Rumänien und der Türkei deutlich zurückfahren. Auch in den USA sollen Arbeitsplätze gestrichen werden, gab man zu verstehen.

In weiteren Irritationen der vergangenen Jahre musste Citigroup in unterschiedlichen Belangen immer wieder "einstecken". Ende Juli 2010 zum Beispiel hatte sie sich zur Beilegung eines Verfahrens wegen irreführender Aussagen über ihren Besitz von Ramschpapieren zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 75 Millionen Dollar verpflichtet.

Die Citigroup hatte seit Ausbruch der Finanzkrise schwer gelitten und war nur mit Staatshilfe von 45 Milliarden Dollar (31 Milliarden Euro) vor dem Zusammenbruch gerettet worden. Der Staat erhielt im Gegenzug einen Anteil von 34 Prozent an der Bankengruppe und wurde damit Hauptaktionär. Mittlerweile trennte man sich von den letzten Anteilen der Bank.

Mitte Oktober 2011 hatten sich die Citigroup und die amerikanische Börsenaufsicht SEC im Streit um riskante Hypothekengeschäfte auf einen Deal geeinigt. Die Citigroup zahlte 285 Millionen Dollar (207 Millionen Euro), um den Vorwurf aus der Welt zu schaffen, Kunden unzureichend über ein „bestimmtes“ Hypothekenprodukt informiert zu haben.

Im Mai letzten Jahres hatte die US-Großbank rund die Hälfte ihres Aktienpakets an der türkischen Akbank verkauft. Insgesamt verkaufte die Citigroup eigenen Angaben zufolge 404 Millionen Stammaktien oder einen Anteil von 10,1 Prozent an der Akbank.

Ende November 2012 gab man bekannt, dass die Citigroup in Griechenland 16 ihrer 37 Filialen schließen wolle. Die US-Bank begründete den Schritt mit dem Geschäfts- und Wirtschaftsumfeld in dem Land, welches auf das sechste Jahr in der Rezession zusteuerte.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

  
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