Spanien: Anteil von faulen Krediten bei den Banken wieder angestiegen


(C) mojitopt, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut der spanischen Zentralbank ist die Last an faulen Krediten bei spanischen Banken im Januar wieder größer geworden. Demnach sei der Anteil der Darlehen mit einem hohen Ausfallrisiko im Verhältnis zu den sämtlichen Krediten auf 10,78 Prozent angestiegen.

Der Umfang an derartig riskanten Papieren stieg im Januar 2013 um mehr als drei Milliarden Euro an, auf 170,7 Mrd. Euro. Noch im Dezember vergangenen Jahres war die Last an faulen Krediten bei Banken des Landes erstmals seit 17 Monaten wieder gesunken. Hier lag die Quote noch bei 10,44 Prozent.

Noch immer sitzen die Banken auf zahlreichen Immobilienkrediten, welche höchstwahrscheinlich nicht zurückgezahlt werden können. Im vergangenen Jahr hatte man deshalb eine sog. "Bad Bank" (Sareb) eingerichtet.

Eine solche Bad Bank, oder auch Abwicklungsbank genannt, ist ein gesondertes Kreditinstitut zur Aufnahme von Derivaten und Zertifikaten von in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Emittenten und zur Abwicklung sogenannter notleidender Kredite sanierungsbedürftiger Banken.

Die in Spanien eingerichtete Sareb übernimmt nach und nach faul gewordene Kredite und verkauft diese an Investoren weiter. Vier von der Krise besonders stark betroffene und inzwischen verstaatlichte Banken Spaniens übertrugen per Ende letzten Jahres (31. Dezember 2012) ihre problematischen Darlehen an die Sareb.

Im Jahr 2008 war die Immobilienblase in Spanien geplatzt. Spanische Banken hatten über Jahre hinweg großzügig Kredite speziell für den Bau von Wohnungen und Büroräumen vergeben. Zur "Rettung" des spanischen Finanzsektors beschlossen Spanien und die EU in 2012 ein Hilfsprogramm von bis zu 100 Mrd. Euro.

Die viertgrößte Bank Spaniens, die Bankia, hatte per Ende Februar 2013 für das vergangene Jahr einen historischen Verlust von 19,2 Mrd. Euro vermeldet. Zudem wurden faule Kredite über 22,3 Milliarden Euro an die spanische Bad Bank Sareb ausgelagert. Die im vergangenen Frühjahr verstaatlichte Bankia war im Dezember mit Hilfsgeldern der Euro-Staaten in Höhe von 18 Milliarden Euro gerettet worden, nachdem zuvor bereits Spanien mit 4,5 Milliarden Euro zur Hilfe geeilt war.

Mitte Dezember hieß es in Medienberichte, dass sich die Deutsche Bank an der neu gegründeten Bad Bank Sareb beteiligen wolle. Auch die britische Großbank Barclays und der französische Versicherer Axa seien als ausländische Investoren eingestiegen.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte