(C) jphintze, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Durch die vorherrschende Krise in der EU strömen mittlerweile so viele Menschen zu den Garküchen oder den kostenlosen Lebensmittelverteilstellen gemeinnütziger Organisationen, wie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr.
Gegenüber der Zeitung "De Standaard" gab Yves Daccord vom Europäischen Roten Kreuz zu verstehen, dass allein in Spanien mittlerweile drei Millionen Menschen von der täglichen Hilfe durch Lebensmittelrationen gemeinnütziger Organisationen angewiesen sind.
Mit Blick auf die "reichen" Länder der EU sieht es nicht unbedingt besser aus. In Belgien, den Niederlanden, Finnland, Deutschland und Luxemburg sind immer Menschen auf kostenlose Lebensmittelrationen angewiesen, sagt Daccord.
Den größten Zulauf in Deutschland hätte die im Jahr 1993 gegründete Organisation "Die Tafeln". Mit Blick auf Belgien empfangen mittlerweile mehr als 121.000 Menschen kostenlose Lebensmittel, also etwa doppelt so viele wie im Jahr 2008.
Da die Krise bereits seit einigen Jahren vorherrscht und sich stetig weiter verschlimmert, seien auch die Ersparnisse von vielen mittlerweile aufgebraucht. Yves Daccord forderte die EU auf, das Budget für die Nahrungsmittelhilfen des Roten Kreuzes "deutlich" zu erhöhen.
Laut der EU-Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg (Bericht für 2011) ist in der Europäischen Union etwa jedes vierte Kind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Am geringsten ist die Quote in Schweden, Dänemark und Finnland mit jeweils 16 Prozent, in Deutschland beträgt der Anteil knapp 20 Prozent.
In einer Veröffentlichung von Anfang Januar vergangenen Jahres, der europäischen Statistikbehörde Eurostat, sind in Deutschland arbeitslose Menschen deutlich öfter von Armut bedroht als in anderen Ländern Europas. In Deutschland hätten Jobsuchende nur relativ kurz Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Bild-Quelle: flickr (symbolisch)
