FSB (Geheimdienst)

Ein wenig überrascht tat man nun bei der russischen Zeitung Vedomosti, dass Sowjet-Nachfolgedienste wie der FSB die Möglichkeit hätten, Gespräche von Skype mitzuhören und den Aufenthaltsort der Nutzer zu bestimmen.
Auch das russische Innenministerium (MWD) hätte Zugriff. Diese Möglichkeit sei bereits seit mehreren Jahren gängige Praxis, schreibt man. Hier zitierte man auch den Direktor der Computersicherheitsfirma Group-IB, Ilya Sachkov, demzufolge seinen Angestellten verboten worden sei, arbeitsrelevante Themen über Skype zu besprechen.
Diverse „Experten“ vermuten, dass entsprechende Abhör-Schnittstellen mit der Übernahme durch den US-Softwareriesen Microsoft im Jahr 2011 in Skype eingebaut worden sein könnten. Verschiedenste Gerüchte dazu gibt es schon seit längerer Zeit. Bei Futurezone zitiert man den Direktor vom IT-Unternehmen Peak Systems, Maksim Emm, demzufolge: "Seit der Übernahme im Mai 2011 wurde die Software mit der Möglichkeit bestückt, sie abzuhören".
Weiterhin zitiert man in der russischen Zeitung Vedomosti einen Beamten des Landes, wonach das Abhören von Gesprächen über Skype für die Behörden kein unüberwindbares Problem darstelle.
Laut der ehemaligen KGB-Frontorganisation Ria Nowosti, vom April 2011, hätte der russische Inlandsgeheimdienst FSB die Online-Services Skype und Gmail als Bedrohung für die nationale Sicherheit eingestuft. In Medienberichten des gleichen Jahres hieß es, dass die vom Internetriesen Microsoft gekaufte Firma Skype - spezialisiert auf servergestützte Video-Gespräche - ihre Kooperation mit Moskaus größtem Geheimdienst bestätigt hätte.
Damals ging der Blogger Nikolaj Prjanischnikow dazu an die Öffentlichkeit. Der russische Microsoft-Repräsentant für den KGB-Nachfolger FSB hätte ein Labor zum Abhören und Aufzeichnen von Skype-Kontakten installiert, so seine Ausführungen.
Laut der russischen Verfassung, die bekanntlich nur dafür taugt, leichtgläubige und ahnungslose ausländische Bürger über die schockierende Realität hinwegzutäuschen und der Regierung einen legalen Anstrich zu liefern, gibt es so etwas wie ein Recht auf Privatsphäre. Insbesondere seien Kommunikationen garantiert. Ein spezieller Regierungs-Router, nennen wir ihn einfach die “KGB-Box”, kann sämtlichen Internetverkehr eines Providers über eine gesonderte, speziell geschützte unterirdische Hochgeschwindigkeitsleitung an den Geheimdienst übertragen.
Ende vergangenen Jahres war das Gesetz zur Internet-Zensur in Kraft getreten. Offizielle Begründung der KGB Spin-Doktoren: "Kinderschutz". U.a. werde Deep Packet Inspection (DPI) zur Anwendung kommen, inkl. Anbindung an den Geheimdienst. Internet-Zugangs-Anbieter werden verpflichtet, den Zugang zu den Webseiten auf einer Sperr-Liste zu blockieren. Unter dem Namen Sorm speichert der russische Geheimdienst FSB, wie etwa auch in den USA die NSA, alle Daten die über das Internet nach Russland geschickt werden oder Russland verlassen.
