(C) Secretary of Defense, Chad J. McNeeley, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Nach den jüngsten Drohungen durch Nordkorea beschließen die Vereinigten-Staaten, ihren Raketenschild weiter auszubauen. Den offiziellen Angaben des Pentagons zufolge sollen 14 neue Abfangsysteme vor allem in Alaska erstellt werden. In Japan soll eine neue Radaranlage für mehr Sicherheit sorgen.
Mit dem weiteren Ausbau dieser Anlagen (ground based interceptors - GBI) erhöht sich die Zahl auf 44 an der Westküste der USA. Die meisten stehen in Kalifornien und Alaska. Im Vorfeld erklärte man seitens des Pentagons noch, nachdem Nordkorea mit seinen Drohungen um sich schoss, dass keine Gefahr von dem Land für die USA ausgehen würde, was den Beschuss durch Raketen anbelangt.
Auch verschiedene Analysten sehen, dass Nordkorea mit seinen derzeitigen Waffensystemen auf gar keinen Fall dazu in der Lage sein wird, einen derartigen Angriff zu starten. Zudem würde ein Angriff sicherlich das Ende des Regimes einleiten, was Nordkorea selbst bestimmt auch "in den Karten" haben dürfte - zumal die der Öffentlichkeit nicht bekannten Hochtechnologiewaffensysteme der USA in diesem Spiel noch nicht mit einberechnet wurden. Die Langstreckenraketen von Nordkorea gelten insgesamt als eher gering entwickelt.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hätte bereits Anfang der Woche ein namentlich nicht genannter Vertreter des Pentagons gesagt, dass die USA schon bald bis zu 14 Abwehrsysteme in den Norden gen Alaska verlegen könnten. Zudem planen die USA wegen möglicher Bedrohungslagen auch eine weitere militärische Expansion im Ausland. Als spätestes Datum für die Verlegung der Abwehrsysteme [wird aktuell] das Jahr 2017 genannt.
Der neue Verteidigungsminister Chuck Hagel verlautbarte (öffentlich), dass die Verstärkung mit neuen Abfangraketen etwa eine Milliarde US-Dollar kosten wird. Auch kündigte er an, dass ggf. Standorte an der US-Ostküste für mögliche Abwehrraketen geprüft werden sollen.
"Wir werden auf Alaska und in Kalifornien zusätzliche bodengestützte Abfangraketen stationieren, worauf ihre Zahl (auf US-Territorium) auf 44 steigen wird", sagte Hagel am Freitag auf einer Pressekonferenz in Washington. Wie Hagel weiter sagte, haben die USA China über diese Schritte informiert.
Laut Meldung von "Danger Room" (Wired Magazin) würde es zudem die Idee geben, unterirdische Tunnelsysteme weiter voranzutreiben. Hierbei geht es um die Modernisierung der unterirdischen Siloanlagen. Ein weitläufiges Netz von U-Bahn-Tunneln sollen dort Raketen der USA hin und her transportieren, sozusagen eine Art unterirdischer "Doomsday-Zug". Weiterer Vorteil sei, dass der oberirdische Transport der Raketen unter die Erde verlegt wird und damit "anonym" bleibt. Weitere Informationen zu dieser Idee siehe hier: Air Force Eyes Subway for Nuclear Missiles
Nach einer Analyse der Infrastruktur der chinesischen Abschreckungskräfte, darunter eines etwa 4500 Kilometer langen Tunnel-Systems, lässt sich vermuten, dass die Zahl der Gefechtsköpfe in China um ein Mehrfaches höher ist, als offiziell bekannt. Der russische Generaloberst a. D. Viktor Jessin, der im vergangenen Dezember die USA besucht hatte, sprach sogar von etwa 3600 chinesischen Gefechtsköpfen. Auch in der Washington Post berichtete man zur Sache vor geraumer Zeit, siehe hier: Evidence of China’s nuclear storage system
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