(C) Christos Vittoratos, 2008, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0 DE)

Trotz dass es Verluste in Milliardenhöhe gegeben hatte, müssen die Top-Manager der Großbank UBS keine Einbußen beim Gehalt einstecken. Offiziellen Angaben zufolge belaufen sich das Grundgehalt und der Bonus für die elf Mitglieder der Konzernleitung im Jahr 2012 auf gut 70 Millionen Schweizer Franken.
Rechnerisch gesehen stieg der Durchschnittslohn sogar leicht an, auf 6,4 Millionen SFR. Dies aus dem Grund, da sich nur noch elf anstatt zwölf Manager die Summe teilen müssen. Als der bestbezahlte Manager der Großbank gilt dabei der Konzernchef Sergio Ermotti. Sein Einkommen ist bei einem Grundgehalt von 2,5 Millionen Schweizer Franken auf 8,87 Millionen gestiegen.
Im Vorjahr (2011) konnte er 6,35 Millionen Schweizer Franken einstecken. Hier war er neun Monate bei der Bank und vier davon als Konzernchef tätig. Dem Chef des Investmentbankings, Andrea Orcel, der im Sommer von Merrill Lynch zu UBS gewechselt war, schrieb die Bank zusätzlich zu Lohn und Bonus zum damaligen Amtsantritt noch knapp 25 Millionen Franken in bar und in Aktien gut, welche schrittweise freigegeben werden.
Eine Kleinaktionärin, Brigitta Moser-Harder, erkläre, dass die UBS immer noch nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hätte. Jene hatte sich auch für die Abzocker-Initiative in der Schweiz stark gemacht. Diese wurde Anfang März mit einer großen Mehrheit vom Stimmvolk in der Schweiz angenommen.
Ob die üppige Zahlung an Orcel auch in diese Kategorie der übertriebenen Manager-Gehälter gezählt werden kann, ist einem Experten zufolge nicht zwingend klar. Die UBS-Kleinaktionärin Brigitta Moser-Harder bezeichnete die Zahlung an die Person Orcel als "besonders unverschämt".
Die Schweizer Großbank UBS hatte im Jahr 2012 einen Verlust von 2,5 Milliarden Franken eingefahren. Eine Libor-Buße von 1,4 Milliarden Franken und Abschreibungen im Investmentbanking verhagelten der Bank die Bilanz. Bis zum Jahr 2015 sollen die Kosten um 5,4 Milliarden Franken gesenkt und 10.000 Arbeitsplätze gestrichen werden.
