(C) Edward N. Vasquez, 2006, Bild: Wikipedia (public domain)

Bis Ende 2020 werden die russischen Seestreitkräfte, offiziellen Angaben zufolge, 24 U-Boote und 54 Überwasserschiffe bekommen, gab der Verteidigungsminister Sergej Schoigu bekannt. Im Ergebnis des derzeit vorangetriebenen staatlichen Rüstungsprogramms soll die Flotte bis 2020 acht U-Raketenkreuzer, 16 Mehrzweck U-Boote und 54 Überwasserkampfschiffe unterschiedlicher Klassen hinzubekommen.
Im Bereich der Kriegsmarine sei die Erneuerung des Schiffsbestandes die wichtigste Komponente, so Schoigu. Ohne die Aufrechterhaltung des erforderlichen Niveaus bei der technischen Bereitschaft der Flotte, wäre es nicht möglich ihr Kampfpotential beizubehalten. Anfang März hieß es, dass die russische Marine die Titan-U-Boote des Projektes 945 Barrakuda wieder einsetzen wolle. Die U-Boote aus Titan wurden in den 1980er-Jahren hergestellt, weil Magnetminen nicht an ihnen haften.
Die russischen Seestreitkräfte verfügen zurzeit über vier Titan-U-Boote (exklusive mehrerer Mini-U-Boote für die Erforschung der Tiefsee): zwei U-Boote 945 Barrakuda und zwei modernisierte U-Boote 945A Kondor. Sie sind vor allem für den Kampf gegen Flugzeugträger und U-Boote geeignet und mit 650-Millimeter- und 533-Millimeter-Torpedos ausgerüstet.
Ende Februar hieß es, dass das russische Verteidigungsministerium eine Neuausrüstung seiner Schwarzmeerflotte plant. Für die weiteren (offiziellen) Investitionen sah man laut Meldung vom 10. Januar 2012 vor, dass die russische Kriegsflotte üppig erneuert werden soll. Die Regierung gibt bis zum Jahr 2020 laut Präsident Wladimir Putin mehr als vier Billionen Rubel (ca. 100 Milliarden Euro) für die Anschaffung neuer Schiffe aus.
Ebenfalls Anfang Januar hatte man nach mehreren Terminverschiebungen das erste Atom-U-Boot der neuen Borej-Klasse „Juri Dolgoruki“ in Dienst gestellt. Die U-Boote dieser Klasse, bewaffnet mit der neuartigen Interkontinentalrakete Bulawa, sollen den Kern der russischen Unterwasserflotte im 21. Jahrhundert bilden.
Im August 2012 sagte der Verwaltungschef der russischen Schiffbauholding, Anatolij Schlemow, dass Russland die Entwicklung von Unterwasser-Drohnen, die Sonderaufgaben erfüllen sollen, weiter vorantreibt.
Im April letzten Jahres ließen China und Russland im Gelben Meer ihre Muskeln spielen. An dem Manöver, das in zwei Phasen verlief und am 27. April beendet worden war, waren mehrere Schiffe der russischen Pazifik-Flotte beteiligt, darunter der Raketenkreuzer „Warjag“, die großen U-Boot-Abwehrschiffe „Admiral Winogradow“, „Marschall Schaposchnikow“ und „Admiral Tribuz“ sowie zwei Versorgungsschiffe. China schickte u.a. zwei U-Boote und 16 Kriegsschiffe zur Übung. Das vor etwa einem Jahr abgehaltene Manöver „Maritimes Zusammenwirken 2012“ diente offiziellen Angaben zufolge der Festigung und Entwicklung der russisch-chinesischen Beziehungen, der strategischen Partnerschaft und dem Zusammenwirken zwischen den beiden Ländern und deren Streitkräfte.
In der Primorje-Region (russische Region um Wladiwostok am Pazifik) hatte die russische Armee im Juli 2009 mit der Bildung eines Militärzuges für das "Antiterror"-Manöver "Friedensmission 2009" in China begonnen. Die damaligen Übungen fanden vom 22. bis 26. Juli im Rahmen der Schanghaier Organisation für die Zusammenarbeit (SOZ) statt. An den Übungen nahmen ungefähr 1300 Armeeangehörige von jeder Seite sowie die russische Luftwaffe teil. Darunter [u.a.] Flugzeuge Il-76, Schlachtflugzeuge Su-25, Frontbomber Su-24, Kampfjets Su-27 und Hubschrauber Mi-8.
Im Verlauf der vergangenen Jahre fanden immer wieder verschiedenste Manöver/Übungen statt. Zu dem Militärmanöver „Wostok 2010“ (Ost-2010), dem größten seit Sowjetzeiten, hatte Russland trotz der üblichen Praxis keine ausländischen Beobachter zugelassen. Nur für China und die Ukraine waren Ausnahmen gemacht worden.
(Offiziell) wolle Russland bis 2020 mehr als 550 Milliarden Euro für Rüstungszwecke ausgeben und dabei die Kooperativ mit China als wichtigen strategischen Partner festigen. Mitte Februar 2013 verlautbarte der russische Vizepremier Dmitri Rogosin, dass die Umsetzung des bis zum Jahr 2020 berechneten Staatsprogramms der Entwicklung der Rüstungsindustrie die Möglichkeit bieten wird, "wieder zu den führenden Industriemächten der Welt zu gehören".
„Wenn wir dieses Geld zweckgerecht verwenden, bekommen wir bis 2020 Streitkräfte, die den Anforderungen der modernen Kriege genügen werden sowie allen potentiellen Bedrohungen gerecht sind.“, so der Militärexperte Igor Korotschenko in seiner Zukunftsvision für die russischen Streitkräfte. In 2010 kündigte er bereits an, dass die strategischen Raketentruppen die neuen Festtreibstoff-Atomraketen RS-24 Jars bekommen sollen, die Marine würde ebenfalls die Atom-U-Boote der neuen Borej-Klasse mit Interkontinentalraketen Bulawa in den Dienst stellen können.
Ende November 2012 schrieb die russische staatsnahe Nachrichtenagentur Ria Novosti, dass Russland darauf setzen würde, die Arbeiten an der Entwicklung einer 100 Tonnen schweren ballistischen Flüssigkeits-Interkontinentalrakete fortzusetzen. Die Führung des russischen Verteidigungsministeriums hatte zuvor angekündigt, dass Russland, wenn die USA an ihren Plänen zur Schaffung eines Raketenabwehrsystems in Europa festhalten, Gegenmaßnahmen ergreifen würde.
