(C) CORPORAL ROBERTO TORRES, USMC, 2002, Bild: Wikipedia (public domain)

In der angespannten Lage haben die Truppen der US-Verbände und südkoreanische Soldaten das jährliche Großmanöver gestartet. An der Übung (Key Resolve) nehmen offiziellen Angaben zufolge etwa 10.000 Soldaten aus Südkorea und 3500 US-Soldaten teil. Die Großübung soll größtenteils auf Computersimulationen beruhen.
Stationiert sind auf der koreanischen Halbinsel etwa 28.500 US-Soldaten. Nordkorea verurteilt das Manöver und sieht dahinter eine Vorbereitung für eine Invasion des Nordens. Zuletzt hatte der Norden, nach neuen Sanktionen, das in den vergangenen 20 Jahren etwa ein Dutzend Mal für nichtig erklärte Waffenstillstandsabkommen von 1953 wieder außer Kraft gesetzt.
In der vergangenen Woche erklärte Nordkorea nach den UNO Sanktionen, dass alle Nichtangriffsübereinkommen aufgehoben wurden, auch die Notfalltelefonleitung zwischen beiden Staaten zur Verhinderung von Krisen werde gekappt. Nach Angaben des südkoreanischen Vereinigungsministeriums geschah dies am vergangenen Montag erneut bei einer der Leitungen. Beide Seiten kommunizieren gewöhnlich zwei Mal am Tag über den "heißen Draht".
Den Angaben der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zufolge, plant auch Nordkorea eine umfangreiche Militärübung (Heer, Marine und Luftwaffe). Hierin sehen verschiedene Beobachter eine mögliche Gefahr, dass durch die parallel stattfindenden Manöver von Süd- und Nordkorea militärische Auseinandersetzungen an der innerkoreanischen Land- und Seegrenze "einschlagen" könnten.
Anfang März war bereits die mehrwöchige Feldübung unter dem Titel "Foal Eagle" in Südkorea gestartet. Bei den Waffenübungen kommen offiziellen Angaben zufolge etwa 200.000 Soldaten zum Einsatz, davon 10.000 aus den USA.
Ende Februar hatte man seitens Nordkorea verlautbart, nach der Antrittsrede der neuen Präsidentin Südkoreas, Park Geun Hye, man hätte die propagandistischen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, bezgl. der Sanktionierungen des Nordens, nie anerkannt. Ein Vertreter Nordkoreas, Jon Yong Ryong, schwadronierte vor der UN-Konferenz für Abrüstung in Genf, dass der zuvor stattgefundene Atomtest eine Maßnahme zur Selbstverteidigung sei - den USA warf er hier eine "nukleare Erpressung" vor.
Nachdem in Nordkorea der dritte Atomwaffentest vollzogen wurde, hatte Südkorea eine härtere Gangart gegen den Norden angekündigt. Man gab u.a. bekannt, dass man das Programm zur Entwicklung neuer Raketen beschleunigen wolle. Anfang Februar 2013 hatten die USA und Südkorea ein gemeinsames Seemanöver begonnen. Die auf drei Tage angesetzte Militärübung, an der nach Angaben aus Seoul auch ein Atom-U-Boot der USA beteiligt war, fand im Japanischen Meer nahe der südkoreanischen Hafenstadt Pohang statt.
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