Supervulkan Italien: Bedrohung für ganz Europa?


(C) NASA; Russian space agency, 2006, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

Seit geraumer Zeit steigt nun schon der Druck unter dem etwa 150 Quadratkilometer großem Gebiet im Süden Italiens. Die Erde wölbt sich über den Phlegräischen Feldern auf. Doch was sich nun wirklich unter der Erdoberfläche abspielt, ist nicht direkt ersichtlich.

Thomas Wiersberg vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam sagte gegenüber Focus, dass die Erde zu atmen scheint, denn der Boden hebt und senkt sich in regelmäßigen Abständen. Unter der Erde liegt ein scheinbar schlummernder Riese begraben, der im tiefen Schlaf einen schweren Atem zeigt.

Doch in Wirklichkeit handelt es sich um einen Supervulkan, der laut dem sog. Explosivitätsindex auf die höchste Stufe von 8 kommt. Bei einem möglichen Ausbruch könnten mehr als 1000 Kubikkilometer Material herausschleudern. Würde heute ein solcher Vulkan in voller Kraft ausbrechen, dann sieht Wiersberg dies als ein Problem für ganz Europa.

Jene unterirdische Magmakammer entleerte sich in längst vergangenen Tagen, die Explosion zählt dabei zu den heftigsten Vulkanausbrüchen der vergangenen 100.000 Jahre. Es wurden Teile Europas teils schwer verwüstet, man fand gar Reste der Ascheschicht in Zentralrussland wieder. Nachfolgend sank die Temperatur auf der Erde über Jahre hinweg um bis zu zwei Grad Celsius.

Über der Magmakammer brach das Deckgestein ein und es entstand ein riesiger Einbruchkessel von etwa 15 Kilometern Durchmesser, auch bekannt als "Caldera". Weisberg sagt, dass diese Caldera-Vulkane nur recht selten ausbrechen. Doch seit jüngster Zeit ist deutlich mehr Aktivität bei dem Supervulkan in Süditalien zu spüren. Der Boden wölbt sich stärker, worin man ein eindeutiges Zeichen sehen würde, dass der Druck unter der Erde weiter ansteigt.

In den vergangenen Jahrzehnten hatte es diesen Umstand aber schon öfters gegeben. Vor etwa vierzig Jahren stieg der Boden innerhalb drei Jahre um etwa 1,5 Meter an, was man ähnlich stark auch Anfang der 1980er Jahre beobachten konnte.

Im vergangenen Herbst verurteilte ein Gericht mehrere Erdbebenexperten zu langjährigen Haftstrafen. Sie hätten die Bevölkerung zu sehr beruhigt und nicht deutlich genug gewarnt, befanden die Richter. Nun sind auch viele Vulkanforscher verunsichert. „Das Urteil hat immense Konsequenzen“. „Jetzt traut sich niemand mehr etwas zu sagen. Viele Kollegen verkneifen sich einen Kommentar – nicht nur in Italien.“

Die Phlegräischen Felder sind ein etwa 20 Kilometer westlich des Vesuv‘s gelegenes Gebiet mit einer hohen vulkanischen Aktivität in der süditalienischen Region Kampanien. Die nicht sichtbare, eingesunkene Caldera liegt zu zwei Dritteln unter Wasser und stellt einen der 20 Supervulkane auf der Erde dar. Im Jahr 2008 entdeckte man, dass die Phlegräischen Felder und der Vesuv in zehn Kilometern Tiefe eine gemeinsame Magmakammer besitzen. Nachdem zuletzt verstärkt unterirdische Aktivitäten gemessen wurden, hat der Zivilschutz 2012 die Warnstufe erhöht.

Den gesamten dreiseitigen Beitrag können Sie bei Focus-Online unter der folgenden Quelle nachlesen: Druck im italienischen Supervulkan steigt – Ausbruch bedroht ganz Europa

  
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