(C) Jacopo Prisco, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

In einem zuletzt veröffentlichten Bericht der italienischen Zentralbank heißt es, dass sich die finanzielle Bilanz von Banken in Italien weiter verschlechtert hätte. Man schreibt, dass sich im Vergleich zum Vorjahresmonat, Januar 2012, die faulen Kredite bis zum Frühjahr 2013 um 17,5 Prozent (fast ein Fünftel) erhöht hätten.
Betroffen sind vor allem die beiden größten Banken UniCredit SpA und die Intesa Sanpaolo SpA. Diese können laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg, wegen der anhaltenden Rezession im Land, kaum noch Gewinne erzielen.
Weiterhin heißt es, dass die Kreditvergabe an private Haushalte um 0,6 Prozent und an Unternehmen um 2,8 Prozent gesunken war. Die Banken seien nicht mit ausreichend liquiden Mitteln ausgestattet und mussten aus diesem Grund bereits im Februar dieses Jahres bei der EZB Kredite in Höhe von 281 Milliarden Euro aufnehmen.
Während einige Banken in der nordeuropäischen Schiene die über die zwei 3-Jahres-Tender aufgenommenen Kredite der EZB schnell zurückzahlen konnten, haben die italienischen Finanzinstitute diese innerhalb eines Monats nur von 266,4 Milliarden auf 265,7 Milliarden reduzieren können.
Wegen den möglicherweise drohenden Neuwahlen im Krisenland, herrscht in Italien so etwas wie eine Schock-Starre vor, da man befürchtet, erneut einen nicht gewählten Technokraten vorgesetzt zu bekommen. Der Think Tank Open Europe hatte die Lage in Italien nach der Wahl analysiert und kam zu dem Ergebnis: Eigentlich ist das Chaos kaum zu vermeiden.
Ende Februar war die Rendite für zehnjährige Papiere des Landes von 4,17 auf 4,83 Prozent und für fünfjährige von 2,94 auf 3,59 Prozent gestiegen. Die Europäische Zentralbank hielt im Februar dieses Jahres Italo-Bonds im Wert von etwa 100 Milliarden Euro. Das entspricht der Hälfte aller Staatsanleihen, die Mario Draghi erworben hat - was einem heimlichen Bailout gleichkommt.
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)
