(C) DeusXFlorida, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Da sich die meisten Individuen heute mit Smartphones oder anderen hippen permastrahlenden High-End-Zeitfressern selbst verwanzt haben, scheint sich der Vorstoß des US-Versicherers AIG und des Netzbetreibers Vodafone in das allgemein vorherrschende Verwanzungsspektrum mit einzureihen.
Mit neuen Versicherungstarifen wolle man nun das Fahrverhalten des Kunden mit einbeziehen. Dazu soll ein Chip-Gerät im Auto installiert werden, welches Daten aufzeichnet und über das Handynetz direkt an den Versicherer versendet.
Gegenüber dem Handelsblatt sagte ein Sprecher von Vodafone zur Sache, dass man in etwa drei Monaten weltweit, außerhalb von Nordamerika, daran gekoppelte Versicherungen anbieten wolle. Grund sei, dass nach Auswertungen herauskam, dass finanzielle Entschädigungen einer versicherten Person um etwa 30 Prozent gesunken waren, da diese eine solche Überwachung in ihrem Auto einsetzte.
Daraus leitet man ab, dass der Autofahrer vorsichtiger fährt, da er im Hinterkopf gespeichert hat, dass er permanent überwacht wird und so sein Fahrverhalten selbstregulierend anpasst. Als Zückerli für die Datenübermittlung sollen die Versicherungsbeiträge der Autofahrer sinken.
Kritiker sehen jedoch, dass so etwas wie ein flächendeckender Bewegungsmelder für Autofahrer eingeführt werden könnte, der bereits mit Smartphones und Co. vorhanden ist. Auch für diverse Behörden könnten sich hier ganz neue Betätigungsfelder hervortun.
Datenschützer sehen die Entwicklung, hin zur Überwachung mit einem Chip-Gerät im Auto, kritisch. Der deutsche Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar sagte dem Handelsblatt, dass Nutzer derartiger Geräte genauestens über die erhobenen Daten informiert werden müssten, wenn sich diese freiwillig zur Nutzung dieser entschieden hätten. Auch sei fraglich, ob man nur Daten erhebt, die auch tatsächlich benötigt werden.
Ebenfalls müsse hinterfragt werden, wie lange diese Daten gespeichert bleiben und wie sie vor unbefugtem Zugriff Dritter gesichert werden. Auch könnten findige Hacker ggf. die Datenströme manipulieren und so Fake-Daten an die Versicherer senden, womit ggf. der Versicherte schlechter eingeschätzt wird.
Bild-Quelle: flickr (symbolisch)
