Venezuela: Sozialistischer Präsident Hugo Chavez ist tot


(C) Valter Campanato, 2008, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Der Präsident Venezuelas, Hugo Chavez, ist tot. Dies teilte man seitens des Stellvertreters Nicolas Maduro in einer Fernsehansprache mit. Chavez hatte an einer Krebserkrankung gelitten.

Am vergangenen Montag hieß es, dass das Immunsystem von Chavez so geschwächt sei, dass eine neue schwere Infektion auftrat. Am 11. Dezember 2012 reiste Chavez nach Kuba zu seiner vierten Krebsbehandlung (Chemotherapie), die er sich unterziehen musste.

Seither wurden nur verschiedene Fotografien von seinem Krankenhausbett veröffentlicht. Im Staatsfernsehen berichtete man bei VTV, dass der Vizepräsident Nicolás Maduro mehrere Minister und Militärs sowie etwa 20 Gouverneure aus den Reihen der Regierungspartei PSUV zu einem Treffen in den Präsidentenpalast einberufen hatte. Dabei sollten die „Strategien für mehrere Entwicklungsprojekte“ in Venezuela festgelegt werden.

Maduro hatte nach der Beendigung des Treffens "historische Feinde" für die Krebserkrankung von Chavez verantwortlich gemacht. Jene hätten einen schwachen Punkt gesucht, um die Gesundheit des Präsidenten zu treffen. Man gab ebenfalls bekannt, dass der Luftwaffenattaché der US-Botschaft, David Delmonico, des Landes verwiesen werde. Dieser hätte angeblich versucht Soldaten des Landes für Destabilisierungsprojekte zu gewinnen.

Der 58-jährige Chávez regierte das südamerikanische Land Venezuela seit dem Jahr 1999. Im Juni 2011 wurde Krebs bei ihm diagnostiziert. Nach einer Therapie erklärte er sich im vergangenen Sommer für geheilt, bei der Präsidentschaftswahl im Oktober 2012 wurde er für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.

In der vergangenen Woche hatten zahlreiche Menschen den als Gottwesen beweihrauchten Staatschef Hugo Chávez ihre Unterstützung auf der Straße zugesprochen. Viele Teilnehmer der Demonstration trugen rote Kleidung und hielten Fotos des Präsidenten hoch.

Vor wenigen Tagen hatte der frühere Botschafter Panamas bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Guillermo Cochez, verlautbart, dass Chavez angeblich bereits seit etwa zwei Monaten hirntot war. Man hätte vor wenigen Tagen die lebenserhaltenden Maßnahmen abgeschaltet. Das gab Cochez in einem Interview mit dem kolumbianischen TV-Sender NTN24 an. Wie sich in diesem Zusammenhang die zwischenzeitlich veröffentlichten Bilder von Chavez (mit offenen Augen) im Krankenhausbett mit seinen Töchtern um ihn herum einordnen lassen, bleibt dabei ominös.

Mitte Februar hieß es noch, dass Chavez nach seiner Heimkehr von einem gut zweimonatigen Krankenhausaufenthalt in Kuba in "guter gesundheitlicher Verfassung" sei, so damals Vize-Präsident Nicolás Maduro nach einem Besuch bei Chávez in einem Militärkrankenhaus in Caracas.

Anfang Februar hatte die Regierung Venezuelas eine Abwertung der Landeswährung um fast ein Drittel beschlossen. Statt bisher 4,30 wurden danach 6,30 Bolívar für einen US-Dollar gezahlt. Das entsprach einer Abwertung um 31,75 Prozent.

Nicolas Maduro ist ein venezolanischer Politiker der Vereinigten Sozialistischen Partei. Er war von 2006 bis zum 16. Januar 2013 Außenminister und ist seit Oktober 2012 Vizepräsident der Präsidialen Bundesrepublik Venezuela und führte für den erkrankten Hugo Chávez die Amtsgeschäfte weiter, die er nach dem Tod von Chávez als stellvertretendes Staatsoberhaupt weiterhin führt. Im Oktober 2003 verlautbarte er, dass der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA Terror in Venezuela finanziell als auch direkt unterstützen würde.

Im Jahr 2011 hatte Larry Fink von BlackRock eine der unausgesprochenen Wahrheiten zu Venezuela und die Kapitalmärkte enthüllt. Es hieß, dass "die Märkte totalitäre Regierungen mögen", insbesondere populär ist dabei autoritärer Sozialismus mit einer guten Dosis an Verstaatlichungen. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass einer der größten Profiteure von zehn Jahren der glorreichen sozialistischen Revolution in dem südamerikanischen Land Venezuela, samt über 1000 verstaatlichten Unternehmen, niemand geringeres als Goldman Sachs gewesen sei.

Jene Ausrichtung an den venezuelanischen Herrscher Hugo Chávez brachten 681 Prozent an Rendite ein. Ein weiterer Profiteur war u.a. OppenheimerFunds Inc. Chávez hatte damals entschieden, mit dem Ölvermögen des Landes die ausländischen Banken zu bezahlen, mit extremen 12 Prozent Zinsen. Durch die sozialistischen Maßnahmen gingen andere Nicht-Insider-Investoren auf Abstand. Erdöl sichert dabei vier Fünftel der Exporterlöse des Landes, die Hälfte der Staatseinnahmen und 25 Prozent des Sozialproduktes. Viele Unternehmen, die in den 1980er und 1990er Jahren privatisiert wurden, sind inzwischen wieder verstaatlicht worden; seit dem Jahr 2007 wurden vom Staat 347 Unternehmen aus einer breiten Reihe von Industrien (Energie, Banken, Zement, Einzelhandel, Tourismus, etc) zu „marktgerechten Preisen“ enteignet.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch; Chávez im Jahr 2008)

  
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