Stuttgart 21: Eröffnung erst im Jahr 2022?


(C) Mussklprozz, 2012, Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Laut einem Bericht der "Wirtschafts-Woche" wird das deutsche Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 erst später als bislang geplant fertig. Das skandalumwobene Bauprojekt hatte bereits in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.

Bei der Wirtschafts-Woche heißt es, dass die Deutsche Bahn in einer internen Risikokalkulation die Eröffnung des unterirdischen Bahnhofs um ein Jahr auf Dezember 2022 verschoben hätte. Am kommenden Dienstag soll der Aufsichtsrat trotz der zuletzt bekanntgewordenen Kostenexplosion den Weiterbau durchwinken.

Seitens der Grünen schlug man im Streit vor, dass eine Prüfung zu den Zusatzkosten vor dem Bundesrechnungshof umgesetzt werden sollte. Der Bahn-Aufsichtsrat will angeblich dem Staatskonzern die Hoheit über das Projekt Stuttgart 21 entziehen.

Derzeit werden die Kosten für das Projekt, seitens der Bahn, auf 6,5 Milliarden Euro beziffert. Nach aktuellem Stand der Dinge wird die Bahn wohl den Großteil der Zusatzkosten selbst tragen müssen. Dies u.a. aus dem Grund, da sich die Projektpartner, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart, nicht an den Mehrkosten über dem vereinbarten Deckel von 4,5 Milliarden Euro beteiligen wollen.

In einem Bericht von Spiegel hieß es zuletzt, dass der Aufsichtsrat die Einrichtung eines sog. Projektausschusses beschließen solle. "Niemand wird sich um diese Aufgabe reißen, aber ohne einen solchen Ausschuss bekommen wir keine Kontrolle über das Projekt", zitierte der Spiegel einen Aufsichtsrat.

Die Kosten für einen Abbruch des umstrittenen Projekts und zum Weiterbau gehen dabei nur minimal auseinander, heißt es bei der Wirtschafts-Woche. Sollte das Projekt beendet werden, würde ein kalkulatorisches Defizit von 980 Millionen Euro entstehen, der Weiterbau würde mit 906 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Die Bahn hatte im Dezember 2012 bekanntgegeben, dass die Kosten für den Bau um bis zu 2,3 Milliarden Euro höher ausfallen könnten. Bislang lehnten das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart einen höheren finanziellen Beitrag entschieden ab.

Update: Die Deutsche Bahn AG bündelt das politisch hoch umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" in einer neuen Projektgesellschaft als 100-prozentige Tochter der DB Netz AG, so das Handelsblatt in einer aktualisierten Meldung zur Sache. Eine derartige Struktur sei "besser zu führen" habe Infrastrukturvorstand Volker Kefer die Maßnahme begründet.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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