Portugiesische Republik

Wie bereits in den Monaten zuvor, hat es nun erneut heftige Proteste gegen das auferlegte Spardiktat gegeben, welches durch die sog. Troika aus EZB, IWF, EU initiiert wurde. In dem südeuropäischen Land Portugal sind hunderttausende Menschen gegen den Sparkurs auf die Straßen gegangen. Troika und Regierung raus oder auch Portugal an die Wahlurnen, hieß es auf den Protesttransparenten.
Den Angaben der Veranstalter zufolge, nahmen an den Protesten in mehr als 30 Städten Portugals mindestens 1,5 Millionen Menschen teil. Organisiert wurden die Proteste von einer überparteilichen Bürgerbewegung namens "Zum Teufel mit der Troika". Die Troika - gemeint sind die Europäische Kommission (EU), die Europäische Zentralbank (EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF), die für ihre Hilfe in der Euro-Krise Sparanstrengungen verlangen.
Um die portugiesische Wirtschaft steht es dabei nicht gut. Offiziellen Schätzungen zufolge wird diese in 2013 erneut schrumpfen, um mindestens zwei Prozent. Es wäre das dritte Rezessionsjahr in Folge sein. Die Arbeitslosenquote in dem südeuropäischen Land liegt mit 17,6 Prozent so hoch wie nie zuvor. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit ist extrem hoch.
Bei einem der Protestmärsche gegen das Spardiktat in der Hauptstadt Lissabon sangen die teilnehmenden Demonstranten die Hymne von 1974, die Portugal den Weg zur Demokratie ebnete.
Ende vergangenen Jahres waren in den 27 Mitgliedstaaten der EU mehr als 5,7 Millionen Menschen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos, das sind mehr als 23 Prozent. In Krisenländern wie Griechenland und Spanien ist sogar mehr als jeder zweite Jugendliche ohne Job. In Portugal und Italien ist fast jeder Vierte betroffen.
