(C) Luis Garcia, 2006, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

In Spanien hat das Institut Bankia im vergangenen Jahr den größten Verlust der Geschichte des Landes eingefahren. Am Donnerstag teilte man mit, dass 19,2 Milliarden Euro wegen massiver Abschreibungen auf Schrottimmobilien verloren sind.
Aus aktueller Sicht heraus hofft man, dass in diesem Jahr eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelingen wird. Dabei soll auch der vor zwei Jahren gegründete Verbund angeschlagener Sparkassen helfen. Bei der staatlichen Bad Bank sind mehr als 22 Milliarden Euro an faulen Immobilienkrediten geparkt.
Um aus der Krise zu kommen, wolle man tausende Jobs streichen und auch Geschäftsbereiche veräußern. Außerdem sollen Bankia und die zudem neu gegründete Mutter BFA insgesamt gut 18 Milliarden Euro an Kapital aus europäischen Hilfstöpfen zu sich ziehen. Verhandlungen dazu laufen aber noch.
Der Verlust von Bankia, zusammen mit der BFA, summiert sich den Angaben zufolge sogar auf 21,2 Milliarden Euro. Im Zuge eines Restrukturierungsprogramms will Bankia rund 4500 Stellen abbauen und ein Drittel ihrer Filialen schließen. Zudem wurden faule Kredite über 22,3 Milliarden Euro an die spanische Bad Bank Sareb ausgelagert.
Ende November 2012 hatte die EU-Kommission Milliardenhilfen für vier spanische Banken aus dem Europäischen Rettungsschirm ESM freigegeben. Sie genehmigte die Pläne zur Verkleinerung von BFA/Bankia, NCG Banco und Catalunya Banc sowie zum Verkauf der Banco de Valencia.
Die "ersten Hilfen", so der Stand von November letzten Jahres, sollten aus dem sogenannten ESM 37 Milliarden betragen. Spanien befindet sich seit dem Platzen einer Immobilienblase im Jahr 2008 in einer stetigen Abwärtsspirale. Die Banken saßen noch im November 2012 auf faulen Krediten von rund 150 Milliarden Euro.
Anfang Januar 2013 hieß es, dass der Ex-IWF- und Bankia-Chef Rodrigo Rato beim spanischen Telekommunikationsriesen Telefónica unterkommen wird. Er werde seinen Job, der "keine Führungsaufgaben" umfasse, "in den kommenden Tagen" antreten, hieß es damals. Rato war von 1996 bis 2004 spanischer Wirtschaftsminister und danach bis 2007 Direktor des IWF. Von 2010 bis Mai 2012 stand er an der Spitze der spanischen Pleitebank Bankia. Ende Dezember musste er sich vor einem Gericht in Madrid wegen Betrugs, Veruntreuung, Kontenfälschung und Preismanipulation verantworten.
Die größte spanische Sparkasse Bankia wolle bis zum Jahr 2015 rund 6000 Stellen streichen, hieß es noch vor etwa drei Monaten. Das seien 28 Prozent aller Mitarbeiter, teilte die Bank, die im Mai 2012 wegen Schwierigkeiten verstaatlicht worden war, Ende November 2012 mit. Die Entlassungen seien Teil des Restrukturierungsplans.
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)
