Neue Ordnung des Bankensektors, Sachverständige dafür


(C) Wolfgang Pehlemann, 2005, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Den Schlussbericht der europäischen Expertengruppe für Strukturreformen im Bankensektor der EU, bezeichnete man bei dem öffentlichen Fachgespräch des Finanzausschusses als wichtigen Beitrag zur Debatte.

Das Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, Andreas Dombret, erklärte zur Thematik, dass die Stoßrichtung "richtig sei". Der sog. Liikanen-Report spricht sich für ein festhalten am Universalbankensystem (im Kern) aus. Es soll jedoch die Entwicklungsfähigkeit der Banken selbst erhöht werden.

Die Einführung eines "echten" Trennbankensystems wird nicht angestrebt. Es sollen vielmehr besonders risikointensive Geschäftsfelder rechtlich, wirtschaftlich und organisatorisch abgetrennt werden. Mit Blick auf Deutschland hätten sich die Universalbanken bewährt, gab man zu verstehen.

Das Problem des too-big-to-fail müsse aber gelöst werden. Es sei in der Praxis schwierig, die abzutrennenden Geschäfte genau abzugrenzen, sagte Dombret. Ebenfalls fraglich ist, ob die Stabilitätsgewinne durch diese funktionale Trennung so hoch seien, wie die Liikanen-Gruppe angenommen habe.

Die Abtrennung könne nur ein einzelnes Element sein, in einem ganzen Maßnahmenbündel. Dies mit Blick auf die Sicherung und Finanzstabilität. „Entscheidend sind eine angemessene Kapital- und Liquiditätsausstattung sowie ein glaubwürdiges Abwicklungsregime, das eine Haftung für Gläubiger einschließt und letztlich ein freiwilliges Ausscheiden aus dem Markt zu einem relaistischen Szenario und damit einer glaubwürdigen Drohung macht“, so Dombret in seiner Stellungnahme.

Dem pflichtete auch Elke König von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bei. Sie merkte zur Sache an, dass es im System der Universalbanken immer eine implizierte Staatsgarantie geben würde. Dadurch würden die Risiken für diese Banken reduziert.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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