(C) Mathias Schindler, 2004, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

In Deutschland hat nun der Fraktionschef der Partei FDP, Rainer Brüderle, Frankreich vor einem "grandiosen" Absturz gewarnt. Er zeigte sich besorgt über die vorherrschende wirtschaftliche Schwäche des Landes.
Mit Blick auf die jüngsten Defizit- und Konjunkturprognosen meinte Brüderle, dass das zweitgrößte Euro-Land gerade dabei sei, in die falsche Richtung abzudriften. Auch der Wahlausgang in Italien wurde angesprochen, hier meinte er, dass die italienischen Parteien nun die Kräfte dafür aufbringen müssen, im Interesse der EU und des eigenen Landes neue stabile Regierungsverhältnisse zu schaffen. Ein mögliches Zurückdrehen der Reformprozesse wäre eine negative Entwicklung.
Die schlechten Nachrichten aus Frankreich mehren sich weiter, nicht nur was das möglicherweise nicht erreichbare Defizitziel und die schlechte wirtschaftliche Prognose anbelangt. Auch die Arbeitslosigkeit im Januar stieg auf den höchsten Stand seit 15 Jahren an.
Der seit Mai letzten Jahres amtierende Präsident Hollande gerät mit diesen verschiedenen Negativ-Botschaften weiter unter Druck. Die Jobs in der Industrie wolle er erhalten, aber gleichzeitig will er die Ausgaben kürzen und die Steuern weiter erhöhen. Damit wolle man das Haushaltsdefizit in den Griff bekommen.
Verschiedene Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen noch bis zu Beginn des kommenden Jahres weiter steigen wird. Sollten zwischenzeitlich weitere negative Impulse eintreffen, würde es entsprechend noch schlechter aussehen.
Auch ist die Wirtschaft von Frankreich besonders eng mit der des Krisenlands Italien verflochten. Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses in Italien ist die Pariser Börse stärker als etwa die in Frankfurt am Main eingebrochen.
Für Frankreich ist Italien, gleich nach Deutschland, der zweitwichtigste Absatzmarkt für seine Güter. Im vergangenen Jahr beliefen sich die französischen Exporte dorthin auf 32 Milliarden Euro. Die Exporte nach Deutschland betrugen 71,7 Milliarden Euro. Weitere wichtige Exportländer für Frankreich sind aber auch die Krisenländer wie Spanien, hier herrscht derzeit ebenfalls durch die Krise bedingt eher "schlechtes Wetter" vor.
