Armut in EU nimmt zu - 2011 bereits jedes vierte Kind bedroht


Europäische Union

Jedes vierte Kind in der EU, zumindest nach den offiz. Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg, sei von sozialer Ausgrenzung und Armut bedroht. Im Durchschnitt waren im Jahr 2011 in den EU-Ländern 27 Prozent der unter 18-Jährigen betroffen.

Da zwischenzeitlich die forcierte Krise weiter gelaufen ist, liegen die heutigen Werte der Armut und sozialer Ausgrenzung wahrscheinlich weitaus höher, als jene in 2011. Laut Eurostat waren in Bulgarien besonders viele Menschen in der Altersgruppe der unter 18-Jährigen betroffen, nämlich 52 Prozent und in Rumänien 49 Prozent.

In 2011 fiel sie am geringsten in Dänemark, Finnland und Schweden aus - mit jeweils 16 Prozent, in Deutschland lag der Anteil bereits bei knapp 20 Prozent. Kinder leben demnach in der Europäischen Union durchschnittlich gesehen öfter mit der Bedrohung von Armut und Ausgrenzung als Erwachsene (24 Prozent) und ältere Menschen ab 65 Jahre (21 Prozent).

Ebenfalls heißt es in dem Bericht von Eurostat, dass besonders Kinder von Eltern betroffen sind, die einen niedrigeren Bildungsgrad haben, hier sei jeder zweite Minderjährige betroffen.

Die Kinder von Einwanderern leben mit einem größeren Risiko für Armut, von ihnen ist fast jeder dritte der unter 18-Jährigen betroffen. In Deutschland liegt die Armutsschwelle für ein Elternpaar mit einem Kind unter 14 Jahren bei einem monatlichen Einkommen von 1.526 Euro.

Die am stärksten von Armut betroffenen Menschen in der EU sollen nach dem Willen Brüssels Unterstützung aus einem neuen europäischen Hilfsfonds bekommen, hieß es Ende Oktober 2012. Für die sieben Haushaltsjahre ab 2014 plane die EU-Kommission dafür 2,5 Milliarden Euro ein, damit mehr Menschen, welche das EU-System in diese Lage gebracht hat, von ihr abhängig werden.

Der Konsumgüterkonzern Unilever stellt sich mit einer neuen Verkaufsstrategie auf die Krise in Europa ein. "Die Armut kehrt nach Europa zurück", sagte der Europa-Chef von Unilever, Jan Zijderveld, der "FTD" im August des letzten Jahres.

  
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