Terror Syrien: Opposition will keine Gespräche


Arabische Republik Syrien

Die syrische Opposition will den Gesprächen mit international Verbündeten zunächst fern bleiben. Nachdem terroristische Strukturen in Aleppo wüteten, fuhr man aus der Haut, da die ausländischen Kräfte noch immer nicht in den Konflikt eingreifen, um die Opposition an die Macht zu bringen.

Bei verschiedenen terroristischen Vorstößen von Strukturen die aus dem Ausland koordiniert und in ihren Handlungen unterstützt werden, wurden allein am Samstag über 150 Menschen getötet, auch 31 Kinder sind in Aleppo ums Leben gekommen.

Die syrische Opposition kündigte an, geplanten Gesprächen in Rom und Moskau mit den sogenannten Freunden Syriens nicht beizuwohnen. "Wir gehen zu keinen Konferenzen mehr", sagte Adib Schischakly (Syrische Nationale Koalition).

Es sei nun an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft die terroristischen Strukturen direkt selbst, und nicht über drei Ecken angeleitet, mit in Syrien militärisch unterstützen muss.

Der Vorsitzende der zusammengestöpselten Terrorclique und ominöserweise anerkannten Syrischen Nationalen Koalition ist der Scheich Moaz al-Khatib. Per intensive Public-Relation-Kampagne wurde dieser dem Publikum als eine hohe moralische Persönlichkeit vorgestellt. Er ist bizarrerweise Mitglied der Muslimbruderschaft.

Ebenfalls ominös erscheint der sog. Nationale Rat (CNS), der auch als Rat von Istanbul bekannt ist und fest in der Hand des französischen Geheimdienstes und durch den Katar finanziert wird.

Bei der Suche die Führung wieder zu übernehmen und Ordnung in diese Kakophonie zu bringen, drängte Washington die Arabische Liga, eine Konferenz in Doha einzuberufen, versenkte dann den nationalen Rat CNS und hat die größte Zahl der Fraktionen gezwungen, die einheitliche Struktur zu integrieren: die Nationale Koalition der Kräfte der Opposition und der Revolution. Hinter den Kulissen verteilte der Botschafter Robert S. Ford selbst die Posten und die Pfründe. Schließlich etablierte er als Vorsitzenden der Koalition eine Persönlichkeit, die bisher noch nie von der Presse zitiert wurde: Scheich Ahmad Moaz Al-Khatib. (weiterführend hier)

Bereits archivierte und von der Geheimhaltung befreite Dokumente der CIA zeigen zum Assad-Regime in Syrien, dass mehrere aufeinanderfolgende Administrationen der Vereinigten-Staaten von Amerika den Langzeit-Präsidenten Hafez al-Assad unterstützten. Dieser war der Vater des gegenwärtigen Präsidenten Bashar. Er galt als ein Bollwerk gegen arabische Radikale. Sogar Israel hatte Hafez als den pragmatischsten aller arabischen Führer seinerzeit gezählt.

Damals, in 1980, sagte der ehemalige CIA-Agent im Mittleren Osten, Wilbur Eveland, gegenüber dem Magazin The Middle East, dass in den 1950er Jahren von der CIA (lt: Allen Dulles) arabische nationalistische Führer, wie Gamal Abdel Nasser in Ägypten, heimlich gestützt wurden. Die USA wollten damit die Gunst von aufsteigenden panarabischen Führern, wie Nasser, gewinnen. Auch wegen der Unbeliebtheit feudalistischer Monarchen, wie Ägyptens König Farouk, der durch Nasser im Jahr 1952 gestürzt worden war.

Danach flachte die Liebesbeziehung der USA mit dem Nationalismus im Mittleren Osten ab, als Kermit Roosevelt von der CIA, der Sohn des ehem. US-Präsidenten Theodore Roosevelt, mit geholfen hatte, Irans nationalistischen Premierminister Mohammed Mossadegh zu stürzen und jenen mit dem Schah Mohammed Reza Pahlavi zu ersetzen. Wilbur Eveland hatte damals Miles Copeland, der Chefberater Roosevelts, einen Koffer mit drei Millionen US-Dollar (damals waren drei Millionen noch mehr als heute) in Cash an einen von Nassers Helfern übergeben, mit den Worten, dies sei für neue Uniformen und Autos für Nasser, um so die Loyalität seiner Offiziere zu gewährleisten, bis noch mehr Hilfe von der CIA eintrifft.

Angenommen hatte Nasser das Geld, doch er betrachtete es als Bestechung. Er nutzte es um den Kairo Tower zu bauen, der für Fernsehübertragungen genutzt wurde. Den Tower, in den auch Sowjet-Geld geflossen war, betrachtete er als verlängerten Mittelfinger in Richtung USA/Washington und entsprechend CIA. Passenderweise war der Tower kurz darauf auch unter der Bezeichnung "Roosevelts Erektion" bekannt geworden. In 1961, bei der Fertigstellung des Towers, war die kurzfristige Liebesaffäre mit dem arabischen Nationalismus schon lange wieder vorbei, was die USA anbelangt. Vielmehr hatte man eine neue Beziehung mit anti-sozialistischen und anti-kommunistischen islamischen Fundamentalisten mit Verbindungen zur Muslimbruderschaft gestartet. Dies nicht nur im mittleren Osten, sondern auch in Indonesien, Pakistan oder Malaysia.

Bei der Torpedierung des Images arabischer nationalistischer Führer, wie Nasser in Ägypten und Ahmed Ben Bella in Algerien, geholfen hatte die israelische Propaganda, die den kommunistischen Einfluss über arabische nationalistische Regierungen und Bewegungen weltweit übertrieb. Jene Propaganda wurde ohne zu zögern von Allen Dulles (CIA) akzeptiert und von Israels wichtigstem Kontaktmann in der CIA, James Jesus Angleton.

Ein inzwischen von der Geheimhaltung befreiter CIA-Bericht über die Muslimbruderschaft, datiert auf den Oktober 1982, deutet durchaus darauf hin, dass die CIA die verbesserten Beziehungen des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat mit der Muslimbruderschaft unterstützte, als Sadat die Nasser-Anhänger und Linken aus der ägyptischen Regierung aussortierte, sowjetische Militärberater aus dem Land verwies und die Einschränkungen für die Muslimbruderschaft aus der Zeit Nassers aufhob.

Die CIA wurde außerdem dazu ermutigt, durch die Desillusionierung der ägyptischen Muslimbruderschaft mit der Revolution des Ayatollah Khomeini im Iran, wegen der dortigen "Exzesse". Die CIA behauptete damals, dass im Gegensatz zu den "fanatischen" Schiiten, die von Sunniten gegründete Bruderschaft "eher willens war, falls möglich, zu versuchen, die Politik von säkularen Regimen durch gewaltlose Mittel zu beeinflussen". Die Beziehungen zwischen Anwar Sadat und der Bruderschaft verschlechterte sich nach der Reise Sadats nach Israel im Jahr 1977 und dem folgenden Friedensvertrag. Die CIA behauptet jedoch, dass die Bruderschaft nicht Teil der Verschwörung von muslimischen Radikalen war um Sadat im Jahr 1981 zu ermorden.

In Syrien hatte die Bruderschaft nie eine legale oder auch nur halblegale Präsenz. Man hatte vielmehr blutige Rebellionen losgetreten, gegen die von Alawiten dominierte Regierung von Hafez al-Assad in Aleppo 1980 und Hama 1982. Im Juni 1979 tötete die Bruderschaft 50 alawitische Kadetten an einer Artillerieschule in Aleppo. Die Rebellion 1980 in Aleppo begann nach der Erklärung der Regierung, dass die Mitgliedschaft in der Bruderschaft ein Verbrechen sei, welches mit der Todesstrafe zu ahnden ist.

Eine mit der Bruderschaft verbundene Gruppe, die aus Saudi-Arabien finanziert sein soll, die Löwen Mohammeds, führte ab 1976 eine Reihe von Attentaten gegen prominente Alawiten durch. Eines der Opfer war Assads Neffe. Die heutige Unterstützung Russlands für Bashar al-Assad entstammt wahrscheinlich dem, was sowjetischen Bürgern während der Terrorkampagne der Bruderschaft in den 1980er Jahren wiederfuhr. Ein weiterer geheimer CIA-Bericht vom Juli 1980 verlautbart: "Seit Januar 1980 wurden mindestens 12 sowjetische Berater ermordet".

Assads damalige Antwort, auf die Rebellionen von Aleppo und Hama, kam schnell und die Bruderschaft erlitt eine krasse Niederlage. In einer stark zensierten Fassung des CIA-Berichts wird die Finanzierung der Bruderschaft mit Geheimhaltung” beschrieben. Die CIA schlussfolgerte jedoch, dass die Gelder "...durch Spenden von Mitgliedern oder Sympathisanten" kämen, "besonders jenen, aus den ölreichen Staaten der arabischen Halbinsel".

In einer damaligen Rede vor dem "Commonwealth Club of San Francisco", am 26. Januar 1984, sagte CIA-Direktor William Casey: "Assad brachte 13 Jahre relative Stabilität für den Preis rigoroser Unterdrückung von abweichenden Meinungen. [...] Präsident Assad ist kein Höriger des sowjetischen Politbüros. Er ist ein Mann, mit einem starken unabhängigen Willen, ein vorzüglicher Verhandlungsmann."

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA favorisierte klar und deutlich einen Nachfolger für Assad, welcher Syriens Stabilität bewahren konnte. Dieser Nachfolger würde schließlich Hafez Sohn, Bashar al-Assad, sein, der von Großbritannien ausgebildete Augenarzt, der im Jahr 2000 die Regierungsgeschäfte übernahm. Die Baath-Partei wird in dem Memo der CIA mit "einem multikonfessionellen" Charakter beschrieben, immerhin hatten die drei Gründer unterschiedliche religiöse Hintergründe.

Die Muslimbruderschaft wird in dem Memo als "extrem rechts" beschrieben und jene verachtet die Baath-Partei im gesamten mittleren Osten, wegen der Treue zu arabischen sozialistischen Prinzipien. Die Neokonservativen in den USA stellten eine völlige Ent-Baath-ifizierung im Irak sicher, nach der damaligen US-Invasion des Landes. Das gleiche ist in Syrien zu erwarten, nach einem möglichen Sturz Assads.

Bereits im Jahr 1983 entwickelte sich eine Anti-Assad-Fraktion innerhalb der CIA. In einem geheimen Memo vom 14. September des Jahres 1983 heißt es: "Die USA sollten in Erwägung ziehen, den Druck auf Assad dramatisch zu erhöhen, durch verdeckt orchestrierte, gleichzeitige militärische Bedrohungen gegen Syrien von drei angrenzenden Staaten, die Syrien feindlich gesinnt sind: Irak, Israel und Türkei".

Heute sehen wir exakt die gleiche Vorgehensweise, wie im Jahr 1983 vorgeschlagen wurde, um Bashar al-Assad in Syrien zu stürzen. Wie Nasser, Saddam, Gaddafi, Noriega und andere einst von den USA gestützte Staatsführer, ist die Assad-Familie ersetzbar geworden und ihre Tage sind wie bei anderen Wegwerf-Regimen gezählt.

  
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