(C) Dan Smith, 2005, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Laut dem von der FED selbst veröffentlichten Sitzungsprotokoll, zeigt man sich scheinbar zunehmend besorgt wegen der ultralockeren Geldpolitik. Auf der zuletzt stattgefundenen Sitzung im Offenmarktausschuss plädierte ein Teil der Mitglieder für eine mögliche Anpassung des laufenden Aufkaufprogramms von Wertpapieren.
Noch im Dezember 2012 hatte man seitens der FED entschieden, dass man jeden Monat 45 Milliarden US-Dollar für Staatsanleihen aufwenden wird und für 40 Milliarden US-Dollar Hypothekenpapiere kauft. Dies solange, bis die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent gesunken ist.
Nun fürchtet man seitens einzelner Mitglieder des Ausschusses, dass das Ankaufprogramm zu Instabilität führen könnte. Dies unter anderem auch aus dem Grund, da Investoren wie Banken durch die Politik des billigen Geldes dazu verleitet werden könnten, zu hohe Risiken einzugehen.
Die skeptischen Stimmen wollen daher erreichen, dass das Volumen der Ankäufe angepasst wird, je nachdem wie sich die Wirtschaft weiterentwickelt. Ende Januar hatte man entschieden, dass man vorerst weiter massiv an den Märkten intervenieren wird. Im benannten Protokoll wird nicht benannt, wer sich um die aktuell gefahrene Geldpolitik sorgt.
Entsprechend verschlüsselt in bürokratischen Wortfragmenten gibt man im Protokoll zu verstehen: "Einige Teilnehmer sprachen sich dafür aus, dass die stete Prüfung der Wirksamkeit und Kosten der Wertpapierkäufe dazu führen könnte, dass der Offenmarktausschuss die Ankäufe verringert oder beendet, bevor sich der Arbeitsmarkt vollständig erholt zeigt".
Durch einen Abbruch der Aufkäufe oder eine zu schnelle Verringerung entstehen entsprechend Probleme, da planwirtschaftlich eingegriffen wurde und eine Verzerrung stattfindet. Die Korrektur, hin zur Realität, wird entsprechend verlaufen. Um einen zu großen Schock durch eine plötzliche Verringerung oder gar einen Ausstieg zu vermeiden, wird angeblich über eine Gegenmaßnahme nachgedacht.
Man könnte bisher aufgekaufte Papiere länger als bislang angenommen wird in den Beständen der Notenbank halten. Jene Äußerungen hatten auch auf die Devisenmärkte Einfluss, was zu einer Stärkung des US-Dollars nach Bekanntwerden des Sitzungsprotokolls führte. Die Kurse der anderen US-Aktienmärkte gerieten unter Druck.
Finden Republikaner und Demokraten keine Lösung im lodernden Haushaltsstreit, treten am 1. März 2013 automatische Kürzungen bei den Ausgaben in Kraft. Bis zum Ende des aktuellen Haushaltsjahres würden sich die Kürzungen auf 85 Milliarden US-Dollar summieren. Die offiz. Arbeitslosenquote sieht im Übrigen, im Rückblick auf den Januar, ebenfalls schlechter aus. Diese stieg nun von 7,8 auf 7,9 Prozent an, also weit weg von den unter 6,5 Prozent, die der FED vorschweben.
Ende Januar hatte die FED, nach einer zweitägigen Sitzung ihres Offenmarktausschusses, den Leitzins bei null bis 0,25 Prozent belassen. Die US-Wirtschaft war im vierten Quartal des vergangenen Jahres um 0,1 Prozent geschrumpft.
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)
