(C) CJ Mancini, 2001, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Wegen neuen Streiks sind an den deutschen Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf erneut zahlreiche Flüge ausgefallen oder haben für Verspätungen gesorgt. In Düsseldorf waren Medienberichten zufolge 73 Flüge betroffen, die ausgefallen sind, in Köln 21. Seitens der Reisebranche forderte man nun die Arbeitgeber und Gewerkschaften auf, wieder zurück an den Verhandlungstisch zu kehren.
Mit Blick auf die deutsche Hansestadt Hamburg hatte der Chef des Flughafens, Michael Eggenschwiler, die gefahrene Streiktaktik der Gewerkschaft Verdi scharf kritisiert. Er bezeichnete den Streik als rücksichtslos, unverantwortlich und unfair. Mit diesem Vorgehen würde Verdi ihre gesamtgesellschaftliche Aufgabe nicht wahrnehmen. Auch wird durch derartige Aktionen ein massiver Imageschaden verursacht. Dem Hamburger Flughafen hätten die vier Streiktage bereits mehr als eine Million Euro Umsatz gekostet.
Die Streiks des Sicherheitspersonals an den beiden Flughäfen in NRW sind am Donnerstag nach sechseinhalb Stunden beendet worden. Rund 260 Mitarbeiter der Frühschichten hatten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi bis 10 Uhr die Arbeit niedergelegt.
Nun wird eine fünftägige Streikpause eingelegt, bis nächsten Dienstag finden keine weiteren Streiks statt, hieß es seitens der Verhandlungsführerin Andrea Becker. Die „Denkpause“ biete auch Raum für Gespräche, teilte Becker mit.
Auch nach Streikende mussten Fluggäste in Düsseldorf noch mit Verspätungen rechnen. Die wiederholten Arbeitsniederlegungen haben die Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen aber bislang nicht zurück an den Verhandlungstisch gebracht. In den vergangenen Wochen hatten Streiks an den Flughäfen Hamburg, Düsseldorf und Köln/Bonn den Luftverkehr massiv behindert.
Die Sicherheitsfirmen in Nordrhein-Westfalen sind bislang nicht bereit, wieder mit den Arbeitnehmervertretern zu verhandeln. Hier fordert Verdi für die rund 34.000 Angestellten Lohnerhöhungen zwischen 2,50 und 3,64 Euro für die Arbeitsstunde. Das vorläufig letzte Angebot der Arbeitgeber lautete, die unterste Lohnstufe um 40 Cent anzuheben.
Zugleich schwelt der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst weiter. Bereits gestern traten 1100 Mitarbeiter der sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen in den Ausstand. Der Deutsche Reiseverband (DRV) forderte von der Gewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern die Wiederaufnahme der Verhandlungen. "Streiks wie in Düsseldorf und Köln verursachen einen immensen wirtschaftlichen Schaden für die gesamte Tourismusbranche und belasten alle Beteiligten nachhaltig", erklärte DRV-Präsident Jürgen Büchy.
Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)
