DE: Schavans Anwälte reichen Klage gegen Uni ein


(C) Andreas Schepers, 2008, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Nach dem Rücktritt der deutschen Bundesbildungsministerin Annette Schavan wird nun vor Gericht gekämpft, was die Aberkennung des Doktortitels anbelangt. Die Klageschrift von Schavans Anwälten, gegen die Uni Düsseldorf, ging Medienberichten zufolge beim Verwaltungsgericht ein.

Zur Dauer des Verfahrens wollte sich das Gericht nicht äußern. Am 5. Februar 2013 hatte die Heinrich-Heine-Uni der Ministerin den Titel aberkannt, wegen Plagiaten in ihrer mehr als 30 Jahre alten Doktorarbeit. Schavan selbst bestreitet die ihr vorgeworfenen Täuschungsabsichten.

Über ihre Anwälte ließ sie verlauten, dass man entsprechend rechtliche Schritte in die Wege leiten wird. Man rügte die Universität im Vorfeld. Die Entscheidung sei in einem fehlerhaften Verfahren zustande gekommen und "materiell rechtswidrig".

Auch die gesetzlich vorgeschriebene Vertraulichkeit des Verfahrens sei durch mehrfach selektive Information der Öffentlichkeit verletzt worden. Die Zitierverstöße seien geringfügig, entsprechend sei die getroffene Entscheidung auch unverhältnismäßig.

Auch hieß es seitens der rechtlichen Vertretung, dass "die Rücknahme der Promotion und damit des einzigen berufsqualifizierenden Abschlusses" nicht gerechtfertigt sei. Vergangene Woche hatte die Nachfolgerin von Schavan, Johanna Wanka, das Amt der Bundesbildungsministerin angetreten. Wanka kündigte an, den Kurs ihrer Vorgängerin fortzusetzen.

Von Seiten der Wissenschaft gab es zuletzt scharfe Kritik an der Universität Düsseldorf. Diese habe "unentschuldbare, katastrophale Fehler" im Umgang mit der Plagiatsaffäre gemacht, kritisierte der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Schavan war 2012 neben weiteren Tätigkeiten auch Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte