Portugal will reiche Ausländer mit Pässen anlocken


Portugiesische Republik

In Zeiten der Eurokrise macht sich das südeuropäische Land Portugal scheinbar spezielle Gedanken zur Geldgewinnung. Medienberichten zufolge hätte man sich ein neues Anreizsystem ausgedacht, mit dem wohlhabende Ausländer angelockt werden sollen.

Wer von diesen eine Million Euro in Portugal investiert, der soll auf Wunsch die Staatsangehörigkeit bekommen. Mit dem sogenannten Schengen-Abkommen kommt dies sogleich praktisch einer uneingeschränkten Aufenthaltserlaubnis in der EU gleich, auch für Deutschland.

In Lissabon selbst hofft man derzeit, dass möglichst viele Geschäftsleute oder andere entsprechend gut ausgestattete Individuen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden. Auch Alternativen scheint man anzubieten, wer nun nicht gleich eine Million Euro investieren will/kann.

Es kann alternativ auch die Möglichkeit genutzt werden, wenigstens 30 Arbeitsplätze zu finanzieren oder eine Immobilie im Mindestwert von 500.000 Euro zu kaufen, um so ein auf zunächst zwei Jahre befristetes Initial-Visum zu erhalten. Sollte das Kapital länger als fünf Jahre im Eurokrisenland Portugal bleiben, könnte daraus eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung oder sogar die Verleihung der portugiesischen Staatsbürgerschaft erwachsen.

Die entsprechende Gesetzesgrundlage wurde im Oktober vergangenen Jahres gelegt. Auch in Spanien diskutiert man nun über ein ähnliches Gesetz wie in Portugal. Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Regierungen jedoch. Diese locke wohlhabende Investoren an, die nichts für das Land täten, zugleich aber lassen sie jene Einwanderer im Stich, die während des Booms ins Land kamen.

Es ist ein groß angelegtes Programm, um Investoren außerhalb Europas nach Portugal zu locken – und damit frisches Kapital, das helfen soll, Portugal aus der Krise zu ziehen. Der Sache positiv gestimmte Beobachter sind optimistisch, dass das neue Gesetz Möglichkeiten schaffen könnte, um Bestrebungen in den Ländern, mit denen Portugal Handelsbeziehungen unterhält, zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Teile in den EU-Partnerländern selbst sehen das Gesetz jedoch kritisch.

  
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