Medien: Deutsche Bahn verklagt Bombardier wegen entstandener Schäden


(C) Thomas Wolf, 2011, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Laut einer Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung hätte man seitens der Deutschen Bahn, wegen Problemen bei Region- und S-Bahn-Zügen, eine Klage gegen den kanadischen Hersteller Bombardier eingereicht. Man schreibt, dass beim Landgericht in München und Berlin Verfahren in der Sache eingeleitet wurden, wobei man sich auf Justizkreise bezieht.

Insgesamt strebt die Deutsche Bahn wohl an, von dem Unternehmen Bombardier Schäden in Höhe von 160 Millionen Euro ersetzt zu bekommen. Ein Sprecher der Bahn hätte der SZ die "Existenz" der beiden Verfahren bestätigt, zum Inhalt selbst wollte er jedoch keine Angaben machen. Als Anlass für die Klage in Berlin sieht man mehr als 200 Regionalzüge, welche auch als sog. Regio Swinger bekannt sind.

Mit diesen hätte es immer wieder Probleme gegeben, bei den Achsen und bei der Neigetechnik. Zur Sache unternommene Verhandlungen, seitens der Deutschen Bahn mit Bombardier, sind den Angaben zufolge wohl nicht erfolgreich verlaufen, aus diesem Grund sah sich die Bahn dazu gezwungen Klage einzureichen. Ein Sprecher des Landgerichts in Berlin sagte, dass sich ein Termin für eine mündliche Verhandlung derzeit noch nicht abgezeichnet hätte.

Die benannten Regio Swinger werden teils schon seit den 1990er Jahren speziell im Süden Deutschlands eingesetzt. Mit Blick auf die Klage in München heißt es, dass es hier um S-Bahn- und Regionalzüge gehen würde. Bei diesen wären immer wieder Probleme mit den Bremsen aufgetreten. Das Eisenbahn-Bundesamt hatte deshalb zeitweise die zulässige Höchstgeschwindigkeit gedrosselt und angeordnet, dass die Fahrzeuge deutlich häufiger gewartet werden müssen.

Anfang November 2012 hatte der Luftfahrt- und Bahnkonzern Bombardier bekanntgegeben, dass er weltweit 1200 Stellen streichen wird. Begründet wurde dies mit notwendigen Strukturveränderungen und Kosteneinsparungen. Mitte Oktober 2009 hatte man sich seitens der Deutschen Bahn, mehr als ein Jahr nach dem Entgleisen eines ICEs in Köln, mit den Herstellern Siemens und Bombardier über die notwendig gewordene Umrüstung der gesamten ICE-3-Flotte geeinigt.

Es hatte danach mehrere schwerwiegende Pannen bei ICE-Zügen gegeben. Der Bahn-Chef Rüdiger Grube kündigte Ende Januar 2010 an, dass man Zughersteller stärker in Haftung nehmen werde. Es sei ein "Webfehler der Bahnreform", dass die Unternehmen der Bahn nicht nur für den Betrieb, sondern auch für die Züge selbst hafteten, sagte Grube damals.

Ende Februar 2010, nach der Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts zum S-Bahn-Chaos in Berlin, hatte der kanadische Zug-Hersteller Bombardier die Vorwürfe einer Mitschuld zurückgewiesen. Zu Problemen kam es in der Vergangenheit immer wieder. Mitte Juni 2011 hatte der Bahnchef Rüdiger Grube Bombardier zur schnellen Behebung der Mängel beim Triebwagen Talent 2 gedrängt. Die Bahn hatte 321 Talent-Züge für 1,2 Milliarden Euro bestellt.

Mitte Oktober vergangenen Jahres (2012) hatte Bombardier angekündigt, sein Aachener Waggonwerk schließen zu wollen. Grund für die Schließungspläne waren nach Firmenangaben jahrelange Unterauslastung. Voraussichtlich bis Mitte 2013 sollen noch laufende Aufträge für die Rhein-Main-Bahn und die Stuttgarter S-Bahn abgewickelt werden.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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