Gesellschaftliche Dekadenz: Narzissmus, Alkohol, Drogen, Süchte


(C) swanksalot, Seth Anderson, 2006, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 2.0)

Neben Stress und weiteren Impulsen sind auch Drogen für Depressionen mit verantwortlich. Depressive Symptome sind dabei oft auch Begleiterscheinungen von Alkoholkonsum, wie sich nun herausstellte, was eigentlich auch ohne Studien und Auswertungen logisch erscheinen sollte. In der Vergangenheit hatten in unterschiedlichen Belangen zahlreiche Studien deutlich gemacht, dass Alkohol und andere Drogen zu Problemen führen können, nicht nur psychologischer Natur. In einer Auswertung, in Bezug zu depressiven Symptomen durch Alkoholmissbrauch, einer Studie, welche in einer Ausgabe des Journal of Studies on Alcohol and Drugs publiziert wurde, kommt man zu diesem Ergebnis. Hier schrieb man, dass starker Alkoholkonsum zu vorübergehenden Depressionen führen kann, die in der Regel eine spezielle Therapie erforderlich machen.

Ärzte würden jene Phänomene, ausgelöst durch Alkoholkonsum, häufig nicht mit berücksichtigen. Die Ergebnisse der Studie stammen aus einer Zeitspanne von 30 Jahren. Es wurden 400 Männer im Alter von 18 Jahren mit einbezogen. Nach 30 Jahren haben rund 41 Prozent der Versuchsteilnehmer, deren Väter von einer Alkoholsucht betroffen waren, auch eine Alkoholabhängigkeit entwickelt. Davon sind weitere 20 Prozent an Depressionen erkrankt. Ein Drittel der schweren Depressionsphasen ist in Verbindung mit häufigem Alkoholkonsum aufgetreten.

Ärzte müssten es als wichtig erachten, so heißt es, dass zwischen depressiven Zuständen, die ausschließlich durch Alkoholmissbrauch ausgelöst wurden, und einer herkömmlichen Depression unterschieden wird. Dies unter anderem deshalb, da die Behandlung auf völlig verschiedene Weise erfolgt. Obwohl die Symptome kaum voneinander unterschieden können werden, benötigen Patienten, deren depressive Verstimmung in Verbindung mit einem Alkoholproblem steht, nur selten Antidepressiva, um wieder gesund zu werden. Überdies verschwindet die Krankheit Experten zufolge nach einer längeren Abstinenz wieder.

Heutzutage greifen gerade Jugendliche immer häufiger zu Drogen wie Alkohol, Cannabis, Ecstasy oder anderen Dingen. Auch das Internet oder Kaufsucht kann als "Droge" gelten. Wenn belastete Individuen vom "Rechner weg sollen", kann es durchaus zu heiklen Situationen kommen – „die Scheinwelt der bunten Bildchen ist besser als die Realität“. Andere entwickeln, sollte die narzisstische Kompensation fehlen, etwa bei ausbleibenden Shopping-Trips, regelrechte Psychosen.

Aber auch zunehmend mehr Erwachsene, neben den jungen Menschen, greifen immer häufiger zu Drogen, aus Gruppenzwang heraus oder weil der Action-Held im Fernsehen doch auch so "krass drauf ist". Viele machen sich dabei keine Sorgen über die Folgen für die eigene Gesundheit, bekanntes Motto: "Ich lebe schließlich heute". Doch der lockere Konsum kann schnell zu einer Drogensucht mit schweren Depressionen führen. Jugendliche, die Gewalttätigkeit in der Kindheit erlebt haben, sind wegen Veränderungen in ihrer Gehirnstruktur anfällig für Depressionen oder Drogenmissbrauch. Dies ergab z.B. auch eine Langzeitstudie, die in der Zeitschrift Neuropsychopharmacology veröffentlicht worden war.

Angststörungen, Depressionen oder auch Alkoholsucht sind insgesamt im Kommen, in Krisenzeiten und gesellschaftlich zunehmender Dekadenz umso mehr. Rund 165 Millionen Europäer leiden laut einer Studie unter einer psychischen Störung. Psychische Krankheiten sind damit in Europa "zur größten gesundheitspolitischen Herausforderung des 21. Jahrhunderts geworden", wie ein Forscherteam um den Dresdner Psychologen Hans-Ulrich Wittchen im Jahr 2011 berichtete. Regierungen wollen natürlich wieder planwirtschaftlich als Kollektivlösung etwas „durchprobieren“ (etwa für die Pharmalobby passende Medikamente anbieten), was im Endeffekt den Schaden nur verstärken wird.

Mit Blick auf die anderen Kompensationsmöglichkeiten des Narzissmus hieß es, dass z.B. die Internetsucht kein Problem bestimmter gesellschaftlicher Schichten sei, vielmehr komme sie in allen sozialen Gruppen vor, so der Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung (2012). "Viele Betroffene verbringen mehr Zeit vor dem Bildschirm als mit ihrer Familie oder Hobbys. Sie müssen erst wieder lernen, auch in der realen Welt Entspannung und Ausgleich zu finden", sagte PD Dr. med. Michael Berner, Chefarzt der Bad Säckinger Rhein-Jura Klinik für Psychiatrie.

Sicherlich hängt die Entwicklung derartiger Störungen auch damit zusammen, dass die "äußeren Druckzustände" der Gesellschaft (die von außen angeschoben werden können, z.B. durch „Krisen“) das "Ich" des jeweiligen Individuums formt und es für derartige Probleme anfälliger macht. Diverse Gesellschaftspsychologen und Systemformer hatten diese zersetzenden Zustände dabei bewusst gewählt. Der heutige Durchschnittsbürger wurde von Kindesbeinen an durch Schulen, Fernsehen und diverse Sozialeinrichtungen konditioniert. John Dewey (Philosoph und Pädagoge) sprach es damals deutlich aus. Man müsse den Individualismus loswerden. Alles muss hin zum Kollektiv, zur Gruppe.

Ein System muss generell auf narzissmusfreie Freiwilligkeit fußen, alle sozialistischen Regulierungen durch Regierungen befördern die Kriminalität und entsprechend psychologische Probleme. Narzissmus/Psychopathie ist dabei als Grundübel zu sehen, was die Menschheit immer wieder ins Chaos stürzte, da sich entsprechende Individuen an die Spitze setzen und Gewalt ausüben wollen, wenn auch heute in "modernerer" Form. Bei einigen Menschen ist eine narzissmusfreie Freiwilligkeit natürlich schwierig. Im Tierreich werden Defekte eher aus der Gruppe ausgeschlossen, bei den Menschen ist es genau andersherum. Tyrannei wächst wie eine Krebserkrankung, verbreitet sich wie ein Virus, ernährt sich von gesunden Menschen. Sie basiert auf psychischen Störungen (Narzissmus, Psychopathie), wird aber kontinuierlich als eigenständige Wissenschaft weiterentwickelt.

Moralunfähige, gewissenlose und negativ-narzisstische Menschen haben eine spezielle Eigenart. Sie scheinen sich untereinander (meist unbewusst) regelrecht „anzuziehen“, um dann Verschwörungen zu praktizieren. Derartige Menschen findet man in den höchsten Machtpositionen, als auch in den „niederen“ Strukturen einer Gesellschaft. Die Erkennung solcher „defekter Personen“ ist ohne professionelle Filterung (z.B. ähnliche wie in Netzwerken eine „Firewall“) sicherlich auch recht schwer durchführbar, zumindest nicht für den „Normalo“. Jene narzisstischen, moralunfähigen und gewissenlosen Menschen sind „perfekt“ darin, dass sie über ihre “äußere Maske” andere Menschen “einwickeln” können. In der Regel treten sie freundlich, charmant, zuvorkommend und allgemein positiv auf. Die nach „innen gewendete Maske“ stellt dabei ein absolutes Gegenteil der nach „außen gewendeten Maske“ dar.

Tyrannei ist u.a. gekennzeichnet durch Internierungslager, Geheimpolizei, Überwachung, fehlende Gewaltenteilung, Verbot von größerem Privatbesitz für Normalbürger, Schusswaffenverbot für Untertanen, weitere fehlende Rechte, staatliche Willkür, unfaire Schauprozesse, Folter, Monopole, Totalitarismus, Führerkulte, Zwangsarbeit, Verarmung und Indoktrination der Massen, ständige Angst. Freiheit ist eine Gesellschaft die durch Freiwilligkeit und Eigenverantwortung gekennzeichnet ist. Psychisch degenerative, gefährliche Menschen besitzen in einem freiheitlichen System über ihre Grundrechte hinaus keine bedeutende Macht. Die unweigerlichen Versuche der Narzissten, zu betrügen, zu stehlen und Verschwörungen anzuzetteln, werden frühzeitig konsequent verfolgt und bestraft.

Weitere Kennzeichen der Freiheit sind u.a. die Herrschaft des Rechts (leicht verständlicher Grundprinzipien), wenig Gesetze, wenig Staat, kaum Steuern, Bewaffnung der Bevölkerung, Gewaltenteilung, Angstfreiheit, Sicherheit, faire Prozesse, Transparenz, weit verbreiteter Reichtum. Für Freiheit ist genügend körperliche und geistige Gesundheit notwendig. Sie basiert auf Gesundheit, Logik, Vernunft und Moral, und sie wird kontinuierlich als eigenständige Wissenschaft weiterentwickelt.

Ein wichtiges Buch zur Thematik ist z.B. "Die narzisstische Gesellschaft: Ein Psychogramm". Beschreibung: Ein schonungsloses, klarsichtiges Psychogramm unserer orientierungslosen Gier- und Konsumgesellschaft. Unsere Gesellschaft ist in die Narzissmus-Falle geraten. Solange wir keine Mittel und Wege finden, den Narzissmus und die ihm zugrunde liegende Bedürftigkeit zu zähmen, so lange gleichen alle unsere Versuche, die Krise zu überwinden und die gesellschaftlichen Verhältnisse doch noch zum Besseren zu verändern, einem Stühlerücken auf der Titanic. Gier - den Hals nicht voll kriegen zu können, so lautet die mit Abstand häufigste Antwort auf die Frage nach der tieferen Ursache der Krise unseres Finanz- und Gesellschaftssystems. Der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz gibt sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. Gier, sei es nach Geld oder anderen Lebensvorteilen, so kann er zeigen, ist Ausdruck einer narzisstischen Störung. Der narzisstische Mensch ist im Kern ein um Anerkennung ringender, stark verunsicherter Mensch. So tut er alles, um die Bestätigung, die er zum Leben braucht, zu erhalten. Diese narzisstische Kompensation bedarf ständig erweiterter Ablenkung durch Konsum, Besitz, Animation und Aktion. Gier ist keine spezifische Charaktereigenschaft etwa von Bankern oder lediglich Folge falscher Anreize: Für Maaz ist sie ein zentrales Symptom der narzisstischen Bedürftigkeit der meisten Bürger der westlichen Konsumgesellschaften. Besonders ausgeprägt ist sie allerdings bei den Trägern gesellschaftlicher Macht anzutreffen: bei Politikern, Managern und Stars.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

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