FR: PSA Peugeot Citroen fährt Milliardenverlust in 2012 ein


PSA Peugeot Citroën

Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën hat im vergangenen Jahr den höchsten Verlust (netto) in seiner Geschichte eingefahren. Das Minus erreichte fünf Milliarden Euro, hieß es in Paris. Seitens der Regierung gab man bekannt, dass eine Verstaatlichung nicht auf der Tagesordnung stehen würde.

Im Nettoverlust enthalten sind 4,7 Milliarden Euro an Abschreibungen. Der Umsatz im Jahr 2012 sank um 5,2 Prozent auf nur noch 55,4 Milliarden Euro. Die Netto-Verschuldung des Autokonzerns belief sich 2012 nach Angaben von PSA-Finanzdirektor Jean-Baptiste de Chatillon auf drei Milliarden Euro.

Auch wegen seiner Abhängigkeit vom europäischen Markt geriet PSA in Schwierigkeiten, teilte man mit. Im laufenden Jahr, so zumindest die aktuelle Einschätzung seitens PSA, geht man von einer leichten Verbesserung der Lage aus. Derzeit befindet sich das Unternehmen in einer tiefgreifenden Umstrukturierung, nachdem man vor etwa einem Jahr eine Zusammenarbeit mit General Motors (USA) gestartet hatte.

Auch wurde zuletzt bekannt, dass PSA mit dem japanischen Autohersteller Toyota enger zusammenarbeiten wird. Es sei geplant, dass ein neuer Kleintransporter für Toyota in Frankreich gebaut werden soll. Noch im Vorjahr 2011 hatte PSA einen Gewinn von 588 Millionen Euro einfahren können. Der französische Finanzminister Pierre Moscovici sagte zur weiteren Entwicklung des Unternehmens, dass derzeit keine Verstaatlichung geplant sei, denn der Staat hätte bereits der PSA-Bank mit Milliardengarantien unter die Arme gegriffen.

Nun sei es an der Zeit für die Unternehmensführung, dass PSA wieder erfolgreich gemacht wird, so Moscovici. PSA Peugeot Citroën hatte die Streichung von insgesamt 8000 Stellen und die Schließung eines ganzen Werkes angekündigt, dazu kommen 1500 Arbeitsstellen von ausscheidenden Arbeitnehmern, die nicht ersetzt werden sollen. Auch die Sanktionen auf den Iran wirken sich überaus schlecht auf PSA aus.

Dies unter anderem aus dem Grund, da die französische Regierung die Sanktionspolitik aus Washington gegen den Iran übernommen hat und entsprechend im Anstoß dadurch Werke geschlossen und Mitarbeiter entlassen werden. Jean-Pierre Mercier von der Gewerkschaft CGT sagte zur Thematik, dass die Firmenleitung sie (Gewerkschaft) seit 12 Monaten getäuscht hätte. "Analysten vergessen, Peugeot hat entschieden den großen Automarkt des Irans für Peugeot-Produkte zu verschließen. Peugeot hat 450.000 Autos pro Jahr in den Iran verkauft, aber es hat diesen Markt aus politischen Gründen aufgegeben", so Mercier vor einigen Wochen.

  
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