Italien: 40 Millionen Euro bei Ex-Managern der BMPS beschlagnahmt


(C) Monte dei Paschi di Siena, 2009, Bild: Wikipedia

In Italien hat die Finanzpolizei (Rom) nun etwa 40 Millionen Euro von Konten ehemaliger Bankmanger der angeschlagenen "Banca Monte dei Paschi di Siena" beschlagnahmt. In der Presse heißt es zur Sache, dass die Beschlagnahmung im Zusammenhang mit dem möglicherweise zu überteuerten Kauf der Regionalbank AntonVeneta im Jahr 2007 steht.

Bei der Übernahme hätte die "Banca Monte dei Paschi di Siena" angeblich zwischen zwei bis drei Milliarden Euro zu viel bezahlt, heißt es. Das von der Beschlagnahme betroffene Geld soll demnach bis vor kurzem noch im Ausland gelegen haben. Die betroffenen Manager hatten das Geld im Rahmen der Steueramnestie der Regierung von Berlusconi zurück nach Italien transferiert.

Anfang der Woche hätten Behörden bereits einen ehemaligen Manager der Dresdner-Bank vernommen, der gleichzeitig als wichtiger Zeuge gilt. Dieser soll angegeben haben, dass Mitarbeiter der "Banca Monte dei Paschi di Siena" bei allen Geschäften unerlaubte Provisionen einstrichen. Fabrizio Viola, der neue Co-Chef des Bankhauses, sagte zur Thematik, dass man alles Geld zurückholen wolle, auch den Rest, denn die Bank sei geschädigt worden.

Erst kurze Zeit zuvor wurde bekannt, dass die Bank durch windige Spekulationen mit Derivaten bis Ende des vergangenen Jahres Verluste in Höhe von etwa 730 Millionen Euro einfuhr. In italienischen Medien hatte man dies aufgedeckt, wobei man seitens der Bank angab, dass angeblich keine Liquiditätsprobleme entstanden sind. Wegen diverser anderer Probleme bei der Bank wolle der italienische Staat der Bank nun mit 3,9 Milliarden Euro aus der Patsche helfen.

Die Banca Monte dei Paschi di Siena S.p.A. (MPS) ist eines der größten Kreditinstitute Italiens und gilt als die älteste noch existierende Bank der Welt. Anteilseigner sind u.a. JPMorgan Chase & Co., AXA S.A. oder auch die Monte-dei-Paschi-di-Siena-Stiftung.

Erst Ende Januar dieses Jahres kam es bei einer außerordentlichen Aktionärsversammlung der Bank zu Protesten. Man warf der Bank u.a. vor, dass diese "nichts als stehlen" könne. Man kritisierte hier auch die angeblich enge Verbindung zwischen der Bank und Mario Monti. Im Juni 2012 musste die Bank den italischen Staat bereits um eine Finanzhilfe in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro bitten. Gleichzeitig kündigte sie an, bis 2015 etwa 4600 Mitarbeiter zu entlassen.

  
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