Bundesregierung gegen Manipulation der Währung EURO


(C) Christoph F. Siekermann, 2005, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Im Vorfeld wurde noch darüber spekuliert, ob die deutsche Bundesregierung der gleichen Auffassung wie der französische Regierungschef Francois Hollande sein könnte, nämlich den Kurs der Euro-Währung künstlich zu manipulieren.

Dies scheint wohl nicht der Fall zu sein, wie es in aktueller Medienberichterstattung heißt. Die Bundesregierung stehe demnach einer aktiven Wechselkurspolitik ablehnend gegenüber.

Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, sagte zur Sache am Mittwoch, dass es die Überzeugung der Bundesregierung sei, dass der Euro im historischen Vergleich nicht als überbewertet anzusehen ist.

Mit der zuletzt stattgefundenen Aufwertung der Währung Euro sei es vielmehr so, dass eine Gegenbewegung zur vorangegangenen Abwertung im Zuge der EU-Schuldenkrise zu sehen gewesen sei. Eine Eingriffsoption über eine Wechselkurspolitik sei kein geeignetes Instrument um Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, hieß es seitens Seibert.

Dies auch deshalb, da mit dieser Möglichkeit nur kurzfristige Effekte erzielt werden könnten, eine Nachhaltigkeit sei nicht gegeben. Bei der deutschen Bundesregierung ist man grundsätzlich der Auffassung, dass Wechselkurse die ökonomischen Fundamentaldaten widerspiegeln müssen. Dafür sind flexible Wechselkurse am besten geeignet. Auch bei der G20 und G8 hätte man eine gleiche Auffassung zu dieser Thematik.

Zuvor hatte der französische Präsident François Hollande durchblicken lassen, dass angesichts der gegenwärtigen Stärke der Euro-Währung gegengesteuert werden müsse, er forderte eine aktive Wechselkurspolitik für die Eurozone.

Der Euro dürfe nicht einfach "den Launen des Marktes" ausgesetzt werden, sagte er vor dem Europaparlament in Straßburg. Die EZB selbst wollte keinen direkten Kommentar zu Hollandes Rede vor dem EU-Parlament geben.

Auch Finanzminister Wolfgang Schäuble stellte sich gegen Hollande. „Geldpolitik ist die Verantwortung der Europäischen Zentralbank.” Die Zentralbank brauche keine öffentlichen Ratschläge, sagte der Finanzminister einem Bericht von Reuters zufolge. Am Mittwochabend wolle Bundeskanzlerin Merkel nach Paris reisen, um zusammen mit Hollande mögliche Kompromisse für eine mittelfristige EU-Haushaltsplanung auszuloten.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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