Vollrausch in Deutschland: Immer mehr Kinder und Jugendliche geben sich die Kante


(C) Cristiano Betta, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In Deutschland müssen immer mehr Jugendliche und sogar Kinder wegen eines "Vollrauschs" behandelt werden. In Zeiten der zunehmenden gesellschaftlichen Irrationalität und Dekadenz ist dabei zu beobachten, dass die inneren Impulse des Gesellschaftssystems zu narzisstischen Kompensationsmöglichkeiten greifen lassen - etwa auf Drogen, wie Alkohol (oder andere wie Kaufsucht, Internetsucht etc.), um etwa vor realen Lebensumständen zu flüchten, hin zu einer Art Scheinwelt. Hierbei haben sicherlich die äußeren Impulse, die auf jene Individuen einwirken, entsprechend Anteil an der inner-psychologischen Formung des Ichs.

Diverse Gesellschaftspsychologen und Systemformer haben diese zersetzenden Zustände dabei bewusst gewählt. Der heutige Durchschnittsbürger wurde von Kindesbeinen an durch Schulen, Fernsehen und diverse Sozialeinrichtungen konditioniert. John Dewey sprach es damals deutlich aus. Man müsse den Individualismus loswerden. Alles muss hin zum Kollektiv, zur Gruppe.

Mit Blick auf die aktuellen Statistiken zum "Vollrausch" von Jugendlichen und Kindern gab man bekannt, dass im Jahr 2011 26.349 Heranwachsende im Alter von 10 bis 20 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt wurden, so das deutsche Statistische Bundesamt. Hierbei sei natürlich angemerkt, dass nur die festgestellten Fälle erfasst werden, die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich deutlich höher.

Im Vergleich zum Vorjahr war dieser offiziell ausgewiesene Wert eine Zunahme von 1,4 Prozent. Bereits das fünfte Jahr in Folge mussten deutlich mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche wegen Alkoholvergiftungen stationär behandelt werden. Noch im Jahr 2002 hatte die offizielle Zahl bei 12.794 gelegen. Besonders Jungen seien gefährdet, stellte man fest. Jener Anteil der männlichen Personen mit "Vollrausch", unter 20 Jahre alt, lag bei 62 Prozent.

Doch nicht nur junge Menschen fallen in der Diagnosestatistik durch Alkoholmissbrauch auf: Mit 338.400 Fällen lagen alkoholbedingte psychische Störungen und Verhaltensstörungen im Jahr 2011 auf Platz zwei der häufigsten Gründe für einen Krankenhausaufenthalt.

Diese Daten zu Kindern, Jugendlichen und Alkohol stammen aus der Krankenhausdiagnosestatistik für das Jahr 2011. Demnach wurden insgesamt rund 18,8 Millionen Patientinnen und Patienten voll­stationär in einem Krankenhaus behandelt. Bei Psychische- und Verhaltensstörungen durch Alkohol zählte man 338.400 Fälle.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

  
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