Russen stoppen Fleischimporte aus den USA und Deutschland


(C) Pieter Aertsen, 1551, Bild: Wikipedia (gemeinfrei)

Am Montag hatte die russische Veterinärbehörde Rosselchosnadsor bekanntgegeben, dass man den Import von gekühltem Fleisch aus Deutschland und den USA verboten hätte. Die Importsperre für gekühltes Fleisch aus Betrieben Deutschlands wurde damit begründet, dass die Sicherheitsmaßnahmen angesichts der Verbreitung der Schmallenberg-Virus-Infektion in diesem Land, nach Ansicht russischer Behörden, unzureichend waren.

Von der Importsperre belegt sind sowohl Rind-, Geflügel- als auch Schweinefleisch. Mit Blick auf die Einschränkungen für Fleischlieferungen aus den Vereinigten-Staaten heißt es, dass man seitens der USA, ungeachtet zahlreicher Anträge von russischen Behörden, keine verlangten Informationen über getroffene Maßnahmen vorgelegt hätte, welche den Export von Ractopamin-freiem Fleisch und Fleischprodukten gewährleisten.

In einem Beitrag von "Deutsche Welle" hieß es zur Thematik, dass für deutsche Lebensmittelproduzenten Russland der wichtigste Markt außerhalb der EU sei, noch vor der Schweiz und den USA. Nach einer Schätzung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie BVE stiegen die Exporte nach Russland in 2011 um etwa 7,1 Prozent an, auf ca. 1,7 Milliarden Euro.

Anfang Dezember 2012 hatten russische Behörden Deutschland eine einmonatige Frist eingeräumt, um das System der sanitär-epidemiologischen Kontrolle für Fleisch und Fleischwaren, die nach Russland geliefert werden, mit den Anforderungen der Zollunion in Einklang zu bringen. Experten kritisieren das Einfuhrverbot Moskaus und verurteilen es als wirtschaftspolitisch motiviert.

Russland wolle den heimischen Markt durch den Importstopp vor ausländischen, meist günstigeren Produkten schützen. Russland verbietet zudem ab dem 11. Februar 2013 den Import von Fleisch- und Milchprodukten aus mehreren Betrieben in Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Seit dem 10. Dezember 2012 dürfen elf deutsche Hersteller von Milch- und Fleischprodukten ihre Waren nicht mehr nach Russland liefern.

Sergej Dankwert, Leiter des russischen Aufsichtsdienstes für Tier- und Pflanzengesundheit, hatte Ende letzten Jahres gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax kenntlich gemacht, dass man seitens russischer Behörden schwere Vorwürfe gegen die deutschen Kollegen erheben würde. "Wir haben es im Grunde mit einer Datenfälschung in Veterinärzertifikaten zu tun", sagte er.

Hier gab er außerdem zu verstehen, dass "deutsche Landesbehörden" Daten von Herstellern und falsche Produktkennzeichnungen verwenden würden. Besonders besorgt sei Russland darüber, dass angeblich Lebensmittel aus Drittländern wie China oder Pakistan verwendet würden, für die keine Zulassungen für Russland vorlägen.

Die betroffenen deutschen Betriebe wollten sich nach Informationen von "Deutsche Welle" (DW) zu den erhobenen Vorwürfen nicht äußern. Es gab lediglich eine Mitteilung durch den Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie BVDF, dass die Entscheidung russischer Behörden fachlich nicht nachzuvollziehen sei.

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