Bundesregierung gibt wohl Widerstand gegen Zypern-Hilfe auf


(C) Jürgen Matern, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY 3.0)

Die Stimmungsschwankungen der deutschen Bundesregierung sind nichts Neues. Zuvor hatte diese noch beteuert, dass man "auf gar keinen Fall" Zypern retten wolle, nun scheint die Front aber unter dem Druck von EU-Kommission und EZB zu bröckeln.

In einem Bericht der Süddeutschen-Zeitung heißt es zur Sache, dass vor allem der deutsche Bundesfinanzminister Schäuble Vorbehalte gegen die Rettung des Eurokrisenlandes Zypern hegt.

Aus Regierungskreisen konnte jedoch vernommen werden, so die SZ, dass der Druck der Euro-Partner, der EZB oder der EU-Kommission "so stark" sei, dass man eine Rettung am Ende wohl „doch mittragen“ werde.

Mit dem benötigten Geld will Zypern speziell die maroden Banken stabilisieren. Auch heißt es, dass das Rettungspaket womöglich kleiner ausfallen "könnte" als bislang angenommen wurde. Anstatt 10 Milliarden erwartet man in Zypern "aktuell" nur etwa 8 Milliarden Euro für die Sanierung des Bankensektors.

Schäuble hatte zuletzt noch vorschnelle Finanzhilfen der Euro-Partnerländer für Zypern ausgeschlossen. Erst müsse geprüft werden, ob durch die Probleme dieses Landes die Euro-Zone insgesamt in Gefahr sei.

In einigen Euro-Staaten - vor allem in Deutschland - gibt es Vorbehalte gegen derartige Hilfen, da Zypern die Banken mit Niedrigsteuersätzen ins Land gelockt hätte. Politiker von SPD und Grüne wollen an einem möglichen Schuldenschnitt in Zypern den Privatsektor beteiligen.

Seitens der EZB ist man wohl für die Schließung einzelner Institute in Zypern. Für finanzielle Entlastung sorgten zudem Signale aus Moskau, wonach Russland dem Land zwei Jahre mehr Zeit für die Rückzahlung eines Kredites von 2,5 Milliarden Euro gewähren will.

Bis zur Lösung des Zypern-Problems ist es allerdings noch ein weiter Weg. So rechnet das Bundesfinanzministerium nicht vor dem zweiten Quartal mit der Aufnahme ernsthafter Verhandlungen.

Noch vergangene Woche hieß es seitens des deutschen Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble: "Vor einer Entscheidung müsse zunächst geprüft werden, ob ein Hilfspaket zur Sicherung des Euro überhaupt nötig sei".

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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