AOK Studie: Ärzte verschreiben gefährliche Pillenmixe


(C) Atamari, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Zahlreiche Menschen in Deutschland nehmen einer aktuellen Auswertung zufolge zu viele verschiedene Medikamente ein, welche im Zusammenspiel der Gesundheit mehr schaden als nutzen.

Mittlerweile sei bereits jede sechste Verordnung betroffen, die das Risiko birgt, an unerwünschten Wechselwirkungen zu leiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des wissenschaftlichen Instituts der AOK.

Speziell ältere Menschen seien betroffen, da diese mit mehreren Erkrankungen zurechtkommen müssen, vor allem Bewohner von Pflegeheimen. In der Auswertung des wissenschaftlichen Instituts der AOK stellte man auch fest, dass Ärzte in etwa drei von 1000 Fällen einen Pillen-Mix verschrieben hatten, der unter Umständen lebensbedrohlich sein kann.

Bei der Auswertung nutzte man Daten der rund 24 Millionen Versicherten der AOK. Grundlage für die angestellte Untersuchung (bundesweit) waren die knapp 65 Millionen verordneten Verpackungen in dem Zeitraum des ersten Quartals 2012.

In 3,5 Prozent der Fälle wurden Kombinationen verordnet, die "schwerwiegende gesundheitliche" Folgen haben können. Mit Blick auf die Pflegeheimbewohner sieht der Chef der AOK Hamburg/Rheinland, Günter Wältermann besonderen Handlungsbedarf.

Hier werden teilweise Dosierungen und Kombinationen verordnet, welche „unter Körperverletzung fallen“. Alarmierend ist, dass fast jeder fünfte der über 65-Jährigen in seinem Mix ein Medikament dabei hat, das für ältere Menschen als potenziell ungeeignet gilt.

Die hohe Verschreibungsrate bei älteren Patienten erhöht auch nach bisherigen Studien das Risiko, dass Arzneimittel selbst zur Ursache von Krankenhauseinweisungen werden. Das Problem gefährlicher Arzneimittel-Kombinationen können Kassen und Ärzte nur gemeinsam lösen, meint der Chef der AOK Hamburg/Rheinland, Günter Wältermann.

Bild-Quelle: Wikipedia (symbolisch)

  
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