EU fordert: Hunderttausende Tankstellen für grüne Autos


(C) Quinn Dombrowski, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Seitens der EU-Kommission will man eine rasche Abkehr vom Öl anstreben, was mit der sogenannten Kraftstoffstrategie forciert werden soll. Am Donnerstag wolle der EU-Kommissar für Verkehr, Siim Kallas (estnischer Politiker), eine entsprechende Initiative vorstellen.

Bis zum Jahr 2020 solle es überall in der Europäischen Union die notwendige grüne Infrastruktur geben, um so den neuen Antrieben und Kraftstoffen (bt. Ladestationen für Elektroautos) zum Durchbruch zu verhelfen. Mit Blick auf Deutschland sollen hier allein bis zum Jahr 2020 rund 150.000 öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung stehen, heißt es in einem Bericht der Süddeutschen-Zeitung.

In dem Mitgliedsland Italien sollen den Angaben zufolge 125.000 und in Frankreich 97.000 Stationen zur Verfügung stehen. Doch nicht nur grüne Ladestationen für Elektroautos plant man in Brüssel, auch für Erdgas hätte die Europäische Union gerne eine neue Infrastruktur. Hier schlägt man durch die EU-Kommission vor, dass spezielle Tankstellen für flüssiges Erdgas zur Verfügung stehen müssten.

Bis zum Jahr 2020 sollen entlang den Straßen des Kernnetzes des transeuropäischen Straßennetzes alle 400 Kilometer derartige Tankstellen für flüssiges Erdgas vorhanden sein. Vor allem Lastwagen nutzen flüssiges Erdgas. In den großen See- und Binnenhäfen sollen sich Schiffe mit dem Treibstoff versorgen können.

Auch würde es derzeit eine eher überschaubare Zahl an Tankstellen geben, welche mit komprimiertem Erdgas daherkommen. Ziel der EU sei es, dass "höchstens" alle 150 Kilometer eine solche Tankmöglichkeit vorhanden ist.

Die EU-Kommission erhofft sich mit diesem Vorstoß den seit langem angestrebten Durchbruch beim Umbau des Versorgungs- und Verkehrssystems. Das Strategiepapier der EU-Kommission ist für die Länder „zunächst“ noch nicht bindend. Auch halte es die konkrete Ausgestaltung der Elektro-Zapfsäulen offen.

Im Mai 2012 forderte man seitens der "Deutschen Umwelthilfe e.V." (eine seit 1975 bestehende bundesweit tätige Umweltorganisation) eine technologieneutrale Förderung effizienter, sauberer und klimaschonender Pkw.

Am 18. Mai 2011 veröffentlichte man auf der offiz. Webseite der Bundesregierung die Meldung: "Einmal aufladen bitte! Elektroautos tanken an der Stromtankstelle. Rund 1.500 solcher Fahrzeuge sind bereits in Deutschland unterwegs. Und das ist erst der Anfang. Bis 2020 sollen mindestens eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren, bis 2030 sogar sechs Millionen." - wenn es nach dem „Regierungsprogramm Elektromobilität“ geht, das die Bundesregierung im Mai 2011 beschlossen hat.

Im März 2009 wurde im grünen Blatt "energy.aktuell" (Nr. 18) der Kunden- und Mitgliederzeitschrift von Greenpeace Energy ein Interview mit dem damaligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) abgedruckt, wo dieser zu verstehen gab:

Fragestellung: Eine neue EU-Richtlinie verpflichtet Deutschland, bis zum Jahr 2020 18 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Schaffen wir das?

Gabriel: "Wir werden die EU-Vorgaben erfüllen. Und zwar bis 2020, vollständig, durch Maßnahmen hier in Deutschland. Eine ganze Reihe von Studien zeigt, dass wir das schaffen können. Später könnte importierter Strom aus erneuerbaren Energien zusätzlich interessant werden."

Aus dem benannten Richtlinienentwurf der EU-Kommission geht hervor, dass das Ladesäulennetz bis 2020 auf 8 Millionen Ladepunkte europaweit ausgebaut werden soll. 799.000 der acht Millionen Ladepunkt sollen öffentlich zugänglich sein. Die Richtlinie legt für jedes Mitgliedsland eine Mindestzahl an Ladesäulen fest.

Bis 2020 sollen mindestens zehn Prozent des Energiebedarfs im Verkehr mit erneuerbarer Energie gedeckt werden. Bis 2050 soll der CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 60 Prozent reduziert werden. Deutschland müsste als flächengrößtes Land die meisten Ladepunkte aufbauen - über 1,5 Mio. und 150.000 davon öffentlich zugänglich.

Darüber hinaus sollen die Mitgliedstaaten ein Netz an Tankstellen für alle anderen verfügbaren alternativen Kraftstoffe wie etwa Wasserstoff, Erdgas (CNG, compressed natural gas), Autogas (LPG, liquified petroleum gas) und verflüssigtes Erdgas (LNG, liquified natural gas) aufbauen.

In einem Dokument aus dem Jahr 2011, erstellt durch den EU Think Tank (Denkfabrik) mit dem Namen "One Planet Economy Network (OPEN:EU)" geht man auch ansatzweise auf die grüne Automobilgestaltung der Zukunft ein.

Das Ziel des sog. One Planet Economy Network Europe (OPEN: EU) Projektes war es, die Transition der EU-Ökonomie, hin zu einer Ein-Planeten-Ökonomie bis 2050 zu unterstützen. Als die weltgrößte Ökonomie müsse sich Europa (Anmerkung: EU) auf den Weg zu einer sofortigen und grundlegenden Transformation machen, um „gefährliche Klimaveränderungen“ abzuwenden, heißt es dort.

Dabei werden auch einige andere "Szenarien" behandelt. Dazu heißt es, dass jene Szenarien für den Weg, hin zu einer einheitlichen (Anmerkung: planwirtschaftlich-sozialistischen) planetären Wirtschaft unternommen werden. Hierzu listet man verschiedene Pfade auf.

Das Geld stammt dabei vom Seventh Framework Programme (FP7) und dem World Wildlife Fund (UK), der Rahmen entspricht der Agenda 21. Innerhalb des Dokuments finden sich Schlagwörter wie "Nachhaltigkeit" oder auch "ökologischer Fußabdruck". Im Text erzählt man aus der Perspektive der Zukunft, wie das jeweilige Szenario verlaufen ist.

Im Szenario "Breaking Point" heißt es etwa:

Die EU muss Maßnahmen ergreifen, um das Bevölkerungswachstum in Europa zu beschränken. Was aber noch wichtiger ist, auch im Rest der Welt. Angesichts der steigenden Nachfrage zu einer Zeit, in der technologische Innovationen stagnieren und eine globale Knappheit vorherrscht.

Im Text erzählt man aus der Perspektive der Zukunft, wie das jeweilige Szenario verlaufen ist - wobei dies "angenommene" Szenarien sind und es entsprechend keine zeitliche Realsituation darstellen muss (die dort aufgezeigten Gedankengänge für künftige Szenarien/Pfade lassen aber tief in die psychologische Grundstruktur blicken).

Beginnend im Jahr 2012 wurden staatliche Sozialleistungen für Familien mit mehreren Kindern fortlaufend gekürzt, um das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren. Im Jahr 2020 gab es nur noch Sozialleistungen bis maximal zwei Kinder. In der Wirtschaft herrscht eine gesteigerte Arbeitsintensität vor, die Einwanderungspolitik wird gelockert, um so geringqualifizierte Arbeitskräfte einströmen zu lassen, insbesondere für die Landwirtschaft. Dies trägt zu sozialen Spannungen bei. Es erfordert bilaterale Handelsabkommen, um so Bevölkerungskontrollmaßnahmen umzusetzen. Handelsbeziehungen mit Ländern ohne Bevölkerungskontrollmaßnahmen wurden begrenzt.

2050 sind Europäer dazu gezwungen, grüne Lebensgewohnheiten anzunehmen – beispielsweise durch Verbote von nicht-essentiellen, individuellen Reisen über lange Distanzen. An diesem Punkt sind Flugreisen seit langem zu teuer für die Mehrheit der Menschen. Der Staat kontrolliert oder beeinflusst stark sämtliche verfügbaren Kanäle für Bildung, Medien und Marketing, damit diese Botschaft verbreitet wird, ihre Umsetzung kontinuierlich bekräftigt wird und um Wahrnehmungen von Nachhaltigkeit zu formen.”

“Die meisten Europäer leben in dicht bevölkerten Stadtgebieten, in kompakten und effizienten Wohnungen. Die meisten Haushalte bestehen aus drei oder weniger Familienmitgliedern. Die Wohnungen sind spartanisch, energieeffizient und verfügen über Smart Meter („Intelligenter Strom“), die es den Energieversorgern ermöglichen, die Netzauslastung zu kontrollieren und die es dem Staat ermöglichen, den Verbrauch zu beobachten, Rationierungen durchzusetzen oder notfalls den Strom abzustellen.

2015 wurde freiwilliger und assistierter Selbstmord legal in allen EU-Ländern. 2020 waren die meisten Medien gründlich von der Regierung kontrolliert und dafür benutzt um Verhaltensänderungen zu managen.

Innerhalb des OPEN:EU Projektes wurden vier mögliche Szenarien zur Erreichung einer „Ein-Planeten-Ökonomie“ im Jahr 2050 behandelt. Mithilfe von EUREAPA wurden die vier OPEN:EU Szenarien quantifiziert um erstens herauszufinden, welchen Einfluss verschiedenen Politikansätze auf den CO2-, ökologischen und Wasser-Fußabdruck der EU haben und um zweitens diejenigen Politikansätze zu identifizieren, die den größten Einfluss haben.

Laut den Ergebnissen einer Szenarien-Übung, die im Rahmen des OPEN:EU Projektes durchgeführt wurde, sind sehr aggressive Politiken notwendig, damit Europa bis 2050 in eine „Ein-Planeten-Ökonomie“ umgestaltet werden kann.

Die vier Szenarien-Beschreibungen, die modelliert wurden, wurden durch das OPEN:EU Projektteam entwickelt, um eine „Ein-Planeten-Wirtschaft“ im Jahr 2050 zu skizzieren. In jedem Szenario erreicht Europa bis 2050 eine jene durch verschiedene „Politikmixe“.

Bild-Quelle: flickr (symbolisch)

 

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